fit und munter - Hop oder top für elektronische Gesundheitskarte: Freie Ärzteschaft fordert Konsequenzen von Bundesärztekammer

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Hop oder top für elektronische Gesundheitskarte: Freie Ärzteschaft fordert Konsequenzen von Bundesärztekammer


Berliner Flughafen oder Hamburger Elbphilharmonie
- Kostenexplosionen sind gerade modern. Auch das Gesundheitswesen hat
sich ein Milliardengrab geschaufelt und zugleich ein
Bürokratiemonster kreiert: die elektronische Gesundheitskarte, kurz
eGK. Die Freie Ärzteschaft (FÄ) fordert nun deutliche Konsequenzen
von der Bundesärztekammer (BÄK). Anlässlich des Deutschen Ärztetages,
der heute in Hannover beginnt, soll sie die Ablehnungsbeschlüsse der
Ärzteschaft endlich durchsetzen oder der eGK-Einführungsorganisation
gematik den Rücken kehren.

Überraschen dürfte die BÄK das nicht. Bereits im vorigen Jahr
hatte sich der Deutsche Ärztetag unmissverständlich gegen ein
Versichertenstammdatenmanagement in den Arztpraxen ausgesprochen.
Damit würden die Praxen in Außenstellen der Krankenkassen verwandelt,
kritisierten die Ärzte. Die Umsetzung dieses Beschlusses bleibt der
BÄK-Vorstand jedoch bis heute schuldig. "Die Bundesärztekammer muss
sich der Kritik der Delegierten stellen. Demokratie in ärztlichen
Gremien sieht anders aus", rügt Wieland Dietrich, Vorsitzender der
FÄ.

Immerhin ist die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV)
inzwischen einen Schritt weiter. Am Sonntag hat die
Vertreterversammlung beschlossen, bei Bundesgesundheitsminister
Daniel Bahr (FDP) die Auflösung der gematik einzufordern, falls an
der Zwangsanbindung der Praxen an die Server der Krankenkassen
festgehalten würde. "Mit 50 Prozent Stimmenanteil der gesetzlichen
Kassen ist in der gematik keine Sachentscheidung zugunsten der
Patienten und Ärzte zu erwarten", sagt Dietrich. Er sieht den
Gesetzgeber in der Pflicht, kurzfristig mit einer Gesetzesänderung
auf die anhaltende Kritik an dem Pleiten-Projekt eGK zu reagieren.
Andernfalls würden sich die Ärzte weiter konsequent weigern, die
Einführung der Karte zu unterstützen.

Die trübe Bilanz des Projektes bisher: "Die Versicherten tragen
eine zehnmal so teure Karte mit sich herum, die aber nicht mehr kann
als die vorherige", resümiert FÄ-Vizepräsidentin Dr. Silke Lüder.
"Das Mammutprojekt mit dem Ziel der zentralen
Krankheitsdatenspeicherung ist gescheitert. Die investierten
Milliarden hätte man besser für gute Medizin ausgegeben, für
individuelle Behandlung, längere Gespräche und bessere Betreuung."
Die Allgemeinärztin aus Hamburg ist Sprecherin der bundesweiten
Aktion "Stoppt die e-Card!". In der Bürgerinitiative beziehen 54
Organisationen und Verbände aus allen Bereichen der Gesellschaft
gegen das Projekt Stellung.

Über die Freie Ärzteschaft e. V.

Die Freie Ärzteschaft e. V. (FÄ) ist ein Verband, der den
Arztberuf als freien Beruf vertritt. Er wurde 2004 gegründet und
zählt heute mehr als 2.000 Mitglieder: vorwiegend niedergelassene
Haus- und Fachärzte sowie verschiedene Ärztenetze. Vorsitzender des
Bundesverbandes ist Wieland Dietrich, Dermatologe in Essen. Ziel der
FÄ ist eine unabhängige Medizin, bei der Patient und Arzt im
Mittelpunkt stehen und die ärztliche Schweigepflicht gewahrt bleibt.



Pressekontakt:
Daniela Schmidt, Tel.: 0176 49963803,
E-Mail: presse@freie-aerzteschaft.de

V.i.S.d.P: Wieland Dietrich, Freie Ärzteschaft e.V., Vorsitzender,
Gervinusstraße 10, 45144 Essen,
Tel.: 0201 4690939, E-Mail: mail@freie-aerzteschaft.de,
www.freie-aerzteschaft.de
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