Acht Prozent der Deutschen leiden an Diabetes. Das bedeutet allein für NRW rund 1,42 Millionen Betroffene. Immer mehr Menschen erkranken an Zucker. Denn Diabetes-Typ-2 zählt zu den Wohlstandskrankheiten und wird begünstigt durch eine zu süße und zu fettreiche Ernährung sowie durch mangelnde Bewegung. Da genetische Faktoren zudem eine Rolle spielen, können Kinder eines betroffenen Elternteils mit einem erhöhten Diabetes-Risiko von 30 bis 40 Prozent rechnen. Wer zusätzlich einen hohen Fettgewebeanteil und Bluthochdruck hat, zählt ebenso zu den Risikogruppen.
Eine praktische Checkliste (Quelle: GesundheitsCheck Diabetes FINDRISK der Deutschen Diabetes-Stiftung) hilft, das eigene Krankheitsrisiko mit nur acht Fragen einzuordnen und - je nach Auswertung - die richtigen Maßnahmen zu ergreifen.
1.Wie alt sind Sie?
Unter 35 Jahren0 Punkte
35 bis 44 Jahre1 Punkt
45 bis 54 Jahre2 Punkte
55 bis 64 Jahre3 Punkte
älter als 65 Jahre4 Punkte
2.Wurde bei mindestens einem Verwandten Diabetes diagnostiziert?
Nein 0 Punkte
Ja, in der nahen Verwandtschaft
(Eltern, Kinder, Geschwister)5 Punkte
Ja in der entfernten Verwandtschaft
(Großeltern, Tanten, Onkeln, Cousinen,
Cousins) 3 Punkte
3.Welchen Taillen-Umfang haben Sie (Höhe des Bauchnabels)?
Frau Mann
unter 80 cmunter 94 cm0 Punkte
80 bis 88 cm94 bis 102 cm3 Punkte
über 88 cmüber 102 cm4 Punkte
4.Bewegen Sie sich täglich mindestens 30 Minuten?
Ja0 Punkte
Nein2 Punkte
5.Wie oft essen Sie Obst, Gemüse oder Roggen- bzw. Vollkornbrot?
Jeden Tag0 Punkte
Nicht jeden Tag1 Punkt
6.Wurden Ihnen schon einmal Medikamente gegen hohen Blutdruck verordnet?
Nein0 Punkte
Ja2 Punkte
7.Wurden bei Ihnen schon einmal zu hohe Blutzuckerwerte festgestellt?
Nein0 Punkte
Ja5 Punkte
8.Wie hoch ist Ihr Body-Mass-Index (Körpergewicht in kg dividiert durch das Quadrat der Körpergröße in Metern)?
unter 250 Punkte
25 bis 30 1 Punkt
über 303 Punkte
Auswertung:
unter 7 PunktenDiabetes-Risiko für die nächsten zehn Jahre unter
einem Prozent: alles in Ordnung!
7 bis 11 Punktevier Prozent (achten Sie auf Ihre Ernährung und Ihr
Gewicht sowie die regelmäßige Bewegung)
12 bis 14 Punkte17 Prozent (bitte ändern Sie Ihren Lebensstil)
15 bis 20 Punkte33 Prozent (machen Sie bitte einen Blutzuckertest in der Apotheke)
über 20 Punkte50 Prozent (lassen Sie sich bitte ärztlich untersuchen; ein Drittel der Personen mit Ihrer Punktzahl ist bereits erkrankt, ohne es zu wissen)
30 Minuten Bewegung pro Tag reichen schon aus
"Es ist noch kein Drama, ein hohes Erkrankungsrisiko zu haben", beruhigt Monika Haas, Projektmanagerin der "diabetestour", die am 8. Juni Station in der Essener Gruga macht. Denn Ernährung und Bewegung seien die wichtigsten Stellschrauben, die jeder Betroffene selbst in der Hand habe. "Wir empfehlen jedem Menschen 30 Minuten Bewegung pro Tag: Das bedeutet nicht nur Sport, sondern auch Fenster putzen, Gartenarbeit oder Treppensteigen", so die Ernährungswissenschaftlerin. Viele Beispiele kann man auf der "diabetetsour" ausprobieren. "Vom Tanzen im Sitzen bis zur Schrittzähleraktion ist alles dabei." Wer zudem täglich frisches Obst, Gemüse und Vollkornprodukte esse, liefere dem Körper die nötigen Fette und Kohlenhydrate. Dadurch reduziere sich langfristig das Körpergewicht und das Risiko sinke, an Lifestyle-Diabetes zu erkranken.
Tipps für den Alltag, weitere Informationen, praktische Rezepte für Diabetiker und Nicht-Diabetiker - all das gibt es auf der "diabetestour", die ihre Tore am 8. Juni von 9.00 bis 16.00 Uhr im Congress Center der Messe Essen öffnet. Das Programm wird abgerundet durch zahlreiche Fachvorträge, Diskussionsrunden, einen Vorsorge-Parcours, eine Schrittzähleraktion, Testosteron-Check, drei Koch-Shows, eine Theatervorführung, Industrieausstellung u. v. m.
"diabetestour" mit Landesdiabetikertag Nordrhein-Westfalen
8. Juni 2013, 9.00 bis 16.00 Uhr
Congress Center Süd, Essen
Eintritt Einzelkarte 5 Euro
Familienkarte 8 Euro
Weitere Informationen unter http://www.diabetestour.de