fit und munter - Hilfe bei übermäßigem Schwitzen

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Hilfe bei übermäßigem Schwitzen

„Sagen Sie mal, haben Sie eigentlich irgendetwas gegen mich?“ Mit solchen Fragen wurde die erfolgreiche Architektin Christiane G. bis vor kurzem häufiger konfrontiert. „Viele Menschen hielten mich für arrogant, weil ich mich nicht getraut habe, auf sie zuzugehen – im wahrsten Sinne des Wortes –, sondern immer auf körperlichen Abstand bedacht war“, berichtet sie. Der Grund: Christiane G. litt sehr stark unter übermäßigem Schwitzen, der so genannten Hyperhidrose, und fürchtete, ihre Mitmenschen durch eventuellen Körpergeruch zu belästigen.
„Rund 2,5 Prozent der Deutschen sind von diesem Problem betroffen und fühlen sich in ihrem sozialen wie beruflichen Leben oft erheblich eingeschränkt“, weiß Dr. med. Hans Wolfgang Hörl, Münchner Facharzt für ästhetische und plastische Chirurgie. Hilfe bieten die modernen Möglichkeiten der ästhetisch-plastischen Chirurgie. Im Internet können Betroffene sich auf seriösen Seiten wie http://www.uebermaessiges-schwitzen.info informieren.

Auch der Universitätsprofessor Hans-Wilhelm Z. litt darunter, dass er übermäßig stark schwitzte. „Selbst im Hochsommer bei über 30 Grad und geschlossenen Fenstern habe ich mich in Vorlesungen und Seminaren nie getraut, mein Sakko auszuziehen – weil mir die Schwitzflecken an den Achseln peinlich waren.“ Neben den Achselhöhlen sind vor allem Stirn, Hals, Handinnenflächen und Fußsohlen besonders von Hyperhidrose betroffen. In manchen Fällen ist das starke Schwitzen auf bestimmte Hautareale begrenzt (fokale Hyperhidrose). Wie aber kommt es dazu, dass manche Menschen so viel stärker schwitzen als andere? „Das übermäßige Schwitzen kann Veranlagung sein oder zum Beispiel hormonelle Gründe haben“, erklärt Dr. Hörl. „Menschen, die unter Hyperhidrose leiden, schwitzen selbst bei Kälte, zum Beispiel in Stresssituationen. Bei ihnen werden vermehrt Nervenimpulse abgegeben, die zum Schwitzen führen. Aber natürlich sind auch hohe Umgebungstemperaturen oder körperliche Anstrengung Auslöser des Schwitzens.“

Um festzustellen, welche Hautbereiche bei Patienten mit Hyperhidrose übermäßig stark schwitzen, führen Ärzte einen so genannten Minor-Test durch. „Dabei werden die in Frage kommenden Hautareale mit Jodtinktur betupft und anschließend Weizenstärke aufgetragen“, erklärt Dr. Hörl. „An den Hautstellen, die besonders viel Schweiß absondern, zeigt sich dann eine schwarz-blaue Färbung. Der Test ist sehr schnell und einfach durchzuführen und dient als Vorbereitung für einen eventuellen Eingriff.“ Es gibt nämlich durchaus die Möglichkeit, etwas gegen die Hyperhidrose und die damit einhergehenden Probleme zu tun: Die Schweißdrüsen können abgesaugt werden (Saugkürettage) oder das übermäßige Schwitzen kann durch die Behandlung mit Botulinumtoxin deutlich reduziert werden.

„Der Vorteil der Saugkürettage besteht darin, dass nur ein kleiner Hautschnitt pro Achselregion nötig ist und sowohl die Schweißdrüsen entfernt als auch bestimmte Nervenendigungen gezielt zerstört werden können“, so Dr. Hörl. Diese Technik ist heute in den meisten Fällen die Methode der Wahl, weil sie ambulant durchgeführt werden kann, kaum Schmerzen verursacht und nur minimale Narben zur Folge hat. Die Zufriedenheit der Patienten mit dem Ergebnis liegt bei fast 90 Prozent. In einigen Fällen von fokaler Hyperhidrose ist hingegen eine Behandlung mit Botulinumtoxin sinnvoll. Dieses Nervengift (Neurotoxin) blockiert die Reizübertragung an den Nervenenden, so dass die Schweißabsonderung reduziert wird. Allerdings hält die Wirkung von Botulinumtoxin, das in die Haut injiziert wird, nur vier bis sechs Monate an.

Christiane G. und Hans-Wilhelm Z. haben sich vor einem bzw. vor einem halben Jahr beide nach eingehender ärztlicher Beratung für die Saugkürettage entschieden und ihren Entschluss bis heute nicht bereut. „Ich fühle mich seitdem viel selbstsicherer und wie befreit, denn ich muss mir jetzt keine Gedanken mehr machen, ob ich für andere vielleicht unangenehm rieche“, freut sich Christiane G. „Durch meine neue Offenheit haben sich ganz tolle Kontakte und Freundschaften ergeben.“ Und Hans-Wilhelm Z. lacht: „Ich glaube, meine Studenten wundern sich, weil sie mich nach Jahren im Sakko jetzt ab und zu auch mal leger im Hemd sehen. Die denken wohl, dass ich in meinem Alter so eine Art zweiten Frühling erlebe – und in gewisser Weise stimmt das ja auch!“
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