In der Bundesrepublik leben mehr als eine Million Menschen, die nach einem Schlaganfall mit gesundheitlichen Einschränkungen umgehen müssen. Knapp die Hälfte der Betroffenen braucht dauerhaft fremde Hilfe. Trotz einiger unbeeinflussbarer Faktoren, lässt sich aber die Gefahr eines Schlaganfalls durch Vorsorge und einen bewussten Lebensstil verringern.
50 Prozent der Schlaganfall-Patienten sind älter als 75 Jahre. Jedoch handelt es sich dabei nicht um eine „Alterskrankheit“. Denn grundsätzlich kann jeder einen Schlaganfall erleiden - sogar Kleinkinder sind betroffen. Nach Zahlen der Deutschen Schlaganfall Hilfe sind rund 15 Prozent der Patienten unter 45 Jahre alt.
Ein bewusster Lebensstil wirkt dem Schlaganfall entgegen
Unter manchen Umständen ist die Gefahr einer Schlaganfall-Erkrankung größer. Solche Risikofaktoren sind zum Beispiel Zigaretten und Alkohol. Oftmals führt eine ungesunde Lebensweise - etwa extremer Zigarettenkonsum - zu einer Arterienverkalkung, in deren Folge es zu Blutgerinnseln kommen kann, die schließlich Auslöser eines Schlaganfalls sein können. Aufgrund dieser Risiken sind eine gesunde Ernährung und der verantwortungsvolle Umgang mit Zigaretten und Alkohol zu empfehlen.
Lähmungen und Depressionen als häufige Folgen von Schlaganfall
Die Auswirkungen von Schlaganfall können unterschiedlich sein. Oft sind Lähmungen der Arme und Beine. Auch Seh-, Schluck- und Gleichgewichtsstörungen sind möglich. Häufig sind auch die Vitalfunktionen infolge einer Schädigung des Gehirns beeinträchtigt. Die Ernsthaftigkeit der Folgen zeigt sich, wenn man berücksichtigt, dass rund 40% der Schlaganfall-Betroffenen innerhalb des ersten Jahres versterben.
Rehabilitation nach einem Schlaganfall ist enorm wichtig
Um die Schlaganfall Folgen bestmöglich in Schach zu halten und im Rahmen der Möglichkeiten eine Besserung zu erreichen, ist es von großer Bedeutung, dass die Betroffenen von Fachärzten und Therapeuten betreut werden. Hierbei sollten Spezialisten unterschiedlicher Abteilungen kooperieren. Physiotherapeuten können helfen, die Bewegungsfähigkeit zu steigern oder den Umgang mit dem Rollstuhl zu erlernen, falls das erforderlich ist. Psychotherapeuten helfen bei Depressionen und zeigen neue Perspektiven auf. Zu einer Depression kommt es entweder durch die Schädigung des Gehirns selbst, oder aber durch die Hilfslosigkeit, die zahlreiche Betroffene unmittelbar nach Eintreten des Schlaganfalls empfinden.
Auch Multiple Sklerose und Parkinson können zu einer Depression führen
Depressionen sind jedoch nicht nur typisch für Schlaganfall-Betroffene. Sie können auch bei anderen Erkrankungen auftreten, wie etwa Parkinson und Multiple Sklerose.
Stiftung MyHandicap hilft Menschen mit Behinderung, selbstbestimmt zu leben
Patienten wieder Lebensmut zu vermitteln und ihnen zu zeigen, dass es eine Perspektive gibt, ist wichtig bei der Bekämpfung einer Depression. Welcher Behandlungsansatz der richtige ist, entscheidet der Facharzt in Absprache mit dem Patient und dessen Angehörigen. Auch Freizeitaktivitäten können hierbei helfen. So ist es beispielsweise möglich, Patienten nach einer Beinamputation mit einer Prothese zu versorgen, damit sie sich nach entsprechendem Training selbstständig bewegen und möglicherweise sich sogar sportlich betätigen können. Zu diesem Zweck gibt es spezielle Prothesen, um zu laufen oder Fahrrad zu fahren. Auch dadurch gewinnt der Betroffene wieder Lebenslust zurück - und kann aktiv am Leben in der Gemeinschaft teilnehmen. Die gemeinnützige Stiftung MyHandicap engagiert sich für Menschen mit Behinderung und hilft ihnen mit ehrenamtlichen Fachexperten unterschiedlicher Disziplinen und einem großen Beratungsangebot im Internet, ein selbstbestimmtes und selbstständiges Leben zu führen.