fit und munter - Die Zitrone ist ausgequetscht - FreieÄrzteschaft unterstützt Protest Hamburger Arztpraxen

fit und munter

Die Zitrone ist ausgequetscht - FreieÄrzteschaft unterstützt Protest Hamburger Arztpraxen


Die Hamburger Praxisärzte haben die Nase
voll: Am 5. Juni um 11 Uhr wollen sie vor der DAK-Zentrale in Hamburg
ihrem Ärger über die aktuellen Honorarverhandlungen richtig Luft
machen. "Seit Monaten blockieren die Krankenkassen unter Führung der
DAK-Gesundheit sinnvolle Lösungen für angemessene Arzthonorare.
Darunter leidet die medizinische Versorgung in der Hansestadt", sagt
Dr. Silke Lüder, Vizepräsidentin der Freien Ärzteschaft (FÄ). Der
Verband unterstütze daher die Proteste des Aktionsbündnisses "Kassen
pressen Praxen aus".

Trotz gleichbleibender oder steigender Leistung hätten viele
Praxen bundesweit in den vergangenen Jahren ein Fünftel ihres
Honorars eingebüßt. "Die Preise sind absurd: Ein Hausarzt soll für 30
Euro einen Patienten drei Monate lang kostendeckend versorgen, ein
Internist für 8 Euro eine Ultraschalluntersuchung wirtschaftlich
durchführen und für einen Hausbesuch gibt es 20 Euro", erläutert die
Fachärztin für Allgemeinmedizin, die im Hamburger Stadtteil
Neu-Allermöhe praktiziert. "Wenn sich die Kassen nicht bald bewegen,
tragen sie die Verantwortung dafür, dass es in Hamburg mit der
wohnortnahen Versorgung durch Haus- und Fachärzte weiter bergab gehen
wird."

Dabei säßen die Kassen bundesweit auf einem Polster von mehr als
20 Milliarden Euro. Eine gute Medizin für ihre Versicherten wollten
sie aber offenbar nicht finanzieren, kritisiert die FÄ. Nur 15
Prozent der Kassenausgaben landeten derzeit im ambulanten Bereich.
Das machen die Ärzte nicht mehr mit, wie sich auch auf dem Deutschen
Ärztetag vergangene Woche in Hannover gezeigt hat. In einem Beschluss
fordern sie von der Politik gesetzliche Rahmenbedingungen für eine
angemessene Finanzierung der ambulanten Medizin: ohne
Pauschalvergütungen, sondern mit festen Preisen für einzelne
Leistungen, die betriebswirtschaftlich kalkuliert sind und sich am
Behandlungsbedarf orientieren.

"Dieser Beschluss, der mit Unterstützung der Freien Ärzteschaft
vom Ärzteparlament mit großer Mehrheit angenommen wurde, muss
dringend in die Tat umgesetzt werden", so die FÄ heute in Hamburg.
Denn das Nachfolgeproblem gebe es nicht nur auf dem Land. Auch in der
Medizinmetropole Hamburg fänden Praxen in vielen Stadtteilen wegen
chronischer Unterfinanzierung ihrer Arbeit keine Nachfolger mehr.
Staatliche "Bedarfsplanungsspiele" könnten da nicht weiterhelfen. Nur
mit einer angemessenen Honorierung ärztlicher Leistungen ließe sich
ein Ärztemangel auch in Großstädten verhindern.

Über die Freie Ärzteschaft e. V.

Die Freie Ärzteschaft e. V. (FÄ) ist ein Verband, der den
Arztberuf als freien Beruf vertritt. Er wurde 2004 gegründet und
zählt heute mehr als 2.000 Mitglieder: vorwiegend niedergelassene
Haus- und Fachärzte sowie verschiedene Ärztenetze. Vorsitzender des
Bundesverbandes ist Wieland Dietrich, Dermatologe in Essen. Ziel der
FÄ ist eine unabhängige Medizin, bei der Patient und Arzt im
Mittelpunkt stehen und die ärztliche Schweigepflicht gewahrt bleibt.



Pressekontakt:
Daniela Schmidt, Tel.: 0176 49963803,
E-Mail: presse@freie-aerzteschaft.de

V.i.S.d.P: Wieland Dietrich, Freie Ärzteschaft e.V., Vorsitzender,
Gervinusstraße 10, 45144 Essen, Tel.: 0201 4690939,
E-Mail: mail@freie-aerzteschaft.de, www.freie-aerzteschaft.de
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