Im Jahre 2000 initiierte die Deutsche Hirntumorhilfe den Welt-Hirntumor-Tag (World Brain Tumor Day), der als Gedenktag am 8. Juni stattfindet. Ziel des Tages ist es, die öffentliche Aufmerksamkeit für diese nur wenig bekannte und im Vergleich zu anderen Krebserkrankungen seltene Krebsart zu gewinnen. Darüber hinaus soll die Öffentlichkeit auf die Situation von Hirntumorpatienten aufmerksam gemacht werden, der Tag soll aber zugleich auch eine Mahnung an die Verantwortlichen in Politik und Wirtschaft sein, die Forschung und eine verstärkte interdisziplinäre Zusammenarbeit zu unterstützen, um so die Therapiemöglichkeiten zu vergrößern.
Nach Angaben der Deutschen Hirntumorhilfe erkranken allein in Deutschland jährlich mehr als 6000 Menschen an einem bösartigen, primären Hirntumor, weltweit sind es täglich 500 neue Fälle. Bedeutend höher ist die Zahl der Patienten mit Hirnmetastasen, die sich infolge von anderen Krebsleiden entwickeln. Bei Kindern sind Hirntumoren sogar die zweithäufigste Krebserkrankung.
Anlässlich des Welthirntumortages fand daher am 08. Juni 2013 am Neurozentrum des Universitätsklinikums Bonn eine Informationsveranstaltung für Hirntumorpatienten, Angehörige und Interessierte statt. Neben Vorträgen zur Therapie von Hirntumoren bot die Klinik für Neurochirurgie (Direktor Prof. Dr. H. Vatter) ebenfalls eine Besichtigung des neurochirurgischen OP-Saals sowie Filmvorführungen zu stereotaktischen operativen Eingriffen am Uniklinikum und zur stereotaktischen Hochpräzisionsbestrahlung in der MediClin Robert Janker Klinik an.
"Neuroonkologie aus einer Hand" war eines der Stichworte der Veranstaltung. Im Rahmen der engen Zusammenarbeit mit dem Universitätsklinikum Bonn hielten die Experten der Robert Janker Klinik, u. a. Frau Prof. Dr. Dr. Brigitta Baumert als leitende Oberärztin der Klinik für Strahlentherapie und Radioonkologie, Herr PD Dr. Martin Glas (Leiter Klinische Kooperationseinheit Neuroonkologie) und Herr PD Dr. Jan Boström (Leiter Radiochirurgie und stereotaktische Neurochirurgie) Fachvorträge und präsentierten die umfassenden Behandlungsschwerpunkte zur Therapie von Hirntumorpatienten in der MediClin Robert Janker Klinik. Frau Prof. Dr. Baumert erläuterte in Ihrem Vortrag die patientenschonenden und modernsten Therapieformen mit neuester Technik in der traditionsreichen Fachklinik für Strahlentherapie und Radioonkologie. Herr Privatdozent Dr. Boström, Facharzt für Neurochirurgie, hielt einen Vortrag über die datentechnische Verbindung der Neurochirurgie des Universitätsklinikum Bonn und der Strahlentherapie der Janker Klinik und die sich daraus ergebende schnelle sowie medienbruchfreie Kommunikation im Interesse einer effizienten Patientenversorgung. Als Facharzt für Neurologie berichtete Herr PD Dr. Glas den Zuhörern über Neuigkeiten aus der kliniknahen Hirntumorforschung und deren zeitnahe Anwendung beim Patienten. Das Netzwerk der interdisziplinären Versorgung von Patienten mit Hirntumoren der MediClin Robert Janker Klinik und des Universitätsklinikums Bonn ist deutschlandweit einzigartig. Die Patienten werden fachübergreifend durch ein gemeinsames Team von Hirntumorspezialisten (u. a. Neurochirurgen, Neurologen und Strahlentherapeuten) betreut. Im Rahmen dessen wur-de im Sommer des letzten Jahres die Klinische Kooperationseinheit Neuroonkologie in der Robert Janker Klinik gegründet. Den Patienten mit Hirntumoren werden auf diese Weise eine Vielzahl von wechselnden Arztkontakten erspart. Im Anschluss an die Vorträge beantworteten die Referenten zahlreiche Fragen des interessierten Auditoriums und standen für persönliche Gespräche zur Verfügung. Die Besucher nutzten das reichhaltige Informationsangebot an den Informationsständen und nahmen an einer Besichtigung des neurochirurgischen OP-Saals anschließend in reger Anzahl teil.