Dr. Ross Levine wird die Ergebnisse einer Studie zu einem Ansetzen
am JAK-STAT-Signalweg in myeloproliferativen Neoplasmen vorstellen.
Myeloproliferative Neoplasmen (MPN) sind klonale Bluterkrankungen,
die sich durch eine übermässige Produktion reifer Blutzellen
auszeichnen. Patienten zeigen eine vergrösserte Milz, systemische
Symptome und hohe Werte zirkulierender inflammatorischer Zytokine.
Die Identifizierung somatischer Mutationen in JAK2, MPL und LNK bei
der Mehrheit der MPN-Patienten führte zur Entwicklung von
JAK-Kinase-Inhibitoren. JAK1/2-Inhibitoren verbessern die
Splenomegalie- und systemischen Symptome; allerdings ist der
Mechanismus, wodurch dies in den Patienten geschieht, bislang nicht
geklärt. Um in PMF veränderte Zytokine zu identifizieren, haben wir
die Zytokinwerte von MPN-Mäusen und Kontrollmäusen gemessen. Wir
haben festgestellt, dass eine Gruppe von Zytokinen im Serum
erkrankter Mäuse verglichen mit den Kontrollmäusen auffällig hoch
war; besonders relevant ist dabei, dass viele genau dieser Zytokine
auch bei MPN-Patienten in grossen Mengen vorhanden sind. Ausserdem
normalisierte der JAK1/2-Inhibitor Ruxolitinib ungewöhnliche
Zytokinwerte bei PMF-Mäusen, was mit der entzündungshemmenden Wirkung
von Ruxolitinib im klinischen Umfeld übereinstimmt. Wichtig ist, dass
wir demonstriert haben, dass Ruxolitnib die Signalisierung sowohl von
mutanten als auch nicht-mutanten Zellen unterdrücken muss, was auf
einen neuartigen Wirkungsmechanismus hinweist, durch den
JAK-Inhibitoren klinisch vorteilhaft sind. Wir demonstrieren, dass
Nebensignaleffekte zwischen mutanten und nicht-mutanten Populationen
ein wichtiges Merkmal von MPNs sind. Schliesslich unterstützen unsere
Studien den Gedanken, dass JAK-Kinaseinhibition in bösartigen und
nicht-bösartigen Zellen notwendig ist, um Symptome zu lindern, den
Schweregrad der Krankheit zu reduzieren und einen malignen Verlauf
bei MPN-Patienten zu verhindern.
Präsentator : Ross Levine
Zugehörigkeit: Memorial Sloan Kettering Cancer Center, New York,
NY USA Thema: JA-STAT-SIGNALWEG IN BÖSARTIGEN UND NICHT-BÖSARTIGEN
ZELLEN TRÄGT ZUR MPN-PATHOGENESE UND ZUM THERAPEUTSCHEM ANSPRECHEN
BEI (Kurzfassung Nr. S568)
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