sup.- Viele Kinder und Jugendliche neigen heute zu einem sehr bewegungsarmen Lebensstil, da sie in ihrer Freizeit stundenlang vor dem Bildschirm sitzen. Hinzu kommen oft zu wenig Schlaf und einseitige Ernährung. Dieser ungesunde, nicht altersadäquate Lebenswandel begünstigt Übergewicht mit all seinen Folgen sowie u. a. motorische Defizite und psychische Probleme. Doch Appelle an die Vernunft nutzen meist wenig. Die Psychologin Prof. Theresa Marteau (Universität Cambridge) und ihr Team haben jetzt in einer Studie herausgefunden: Wer Menschen ändern will, muss es ihnen leicht machen. Denn Entscheidungen werden selten aus guten Gründen gefällt, sondern meistens aus Gewohnheit, Bequemlichkeit oder aus kleinsten Anlässen. So habe das Abschalten eines von mehreren Fahrstühlen oder auch nur das langsamere Schließen der Aufzugstüren bei Versuchen dazu geführt, dass deutlich mehr Menschen die Treppe nutzten, berichten die Verhaltensforscher. Hohe und schmale Gläser ließen Menschen weniger trinken als breite mit demselben Volumen.
Menschen, und das gilt erst recht für Kinder, können also besser durch subtile Anreize zu einem gesunden Lebensstil gelenkt werden als durch rationale Argumente. Dieses Wissen sollten sich Eltern zunutze machen. Sie können z. B. bewusst Aufgaben in den Alltag ihres Nachwuchses integrieren, die mit Bewegung zu tun haben. Sei es den Müll rauszubringen, der tägliche gemeinsame Einkauf mit dem Fahrrad oder die abendliche gemeinsame Jogging-Runde. Denn zu den subtilen Anreizen gehört natürlich ganz wesentlich auch die Vorbildfunktion der Eltern. Tipps und Anregungen zu einem gesunden Lebensstil gibt z. B. das mehrsprachige Ratgeber-Portal www.komm-in-schwung.de.