Die Notaufnahmen der Asklepios Kliniken rechnen
mit einem verstärkten Aufkommen von Patienten mit hitzebedingten
Beschwerden. Kopfschmerzen, Schwindel, Kreislaufprobleme sowie
allgemeines Unwohlsein sind dabei die typischen Symptome. Der
Deutsche Wetterdienst hat für den größten Teil Deutschlands
Hitzewarnungen herausgegeben. Vor allem im Süden werden bis Mitte der
Woche Temperaturen bis zu 36 Grad erwartet. Bei einer solchen
Wetterlage, wenn sie etwas länger anhält, wird erfahrungsgemäß etwa
jeder zehnte Patient ein Hitzepatient sein. In den vergangenen Jahren
kamen zeitweise sogar bis zu 25 Prozent der Notfall-Patienten
hitzebedingt in die Notaufnahme.
"Besonders gefährlich sind der Flüssigkeitsmangel und die direkte
Hitzeeinwirkung auf den Kopf", warnt Prof. Dr. Heinzpeter Moecke,
Leiter des Instituts für Notfallmedizin (IfN) der Asklepios Kliniken
in Hamburg. Der Mangel an Flüssigkeit im Körper ist dabei Folge von
zu geringer Flüssigkeitsaufnahme und einem großem Flüssigkeitsverlust
durch Schwitzen. "Die Patienten klagen dann über Kopfschmerzen,
Schwindel, Kreislaufprobleme und allgemeines Unwohlsein. Aber auch
eine Bewusstseinstrübung kann eine ernstzunehmende Folge der Hitze
sein", so Professor Moecke. Insbesondere kleine Kinder sowie alte und
kranke Menschen müssen in dieser Jahreszeit besonders vorsichtig
sein, warnt der Notfall- und Intensivmediziner. Die zehn "goldenen
Regeln" der Mediziner
Während die meisten Menschen die Sommerwärme voll genießen,
sollten vor allem ältere Menschen und Kinder vernünftig mit der Hitze
umgehen. Diese Tipps haben die Experten der Asklepios Kliniken:
1. Tragen Sie luftige Kleidung!
2. Halten Sie sich in kühlen Räumen auf!
3. Vermeiden Sie ungewohnte körperliche Anstrengung!
4. Setzen Sie sich nicht der prallen Sonne aus (z.B. bei der
Arbeit im Garten)!
5. Gönnen Sie sich eine verlängerte Mittagspause, machen Sie
Siesta!
6. Bevorzugen Sie leichte Kost wie Gemüse, Fisch oder Obst
7. Trinken Sie mehr als sonst, "immer über den Durst", aber keinen
Alkohol!
8. Bei Hitze verbraucht der Körper mehr Natrium. Deshalb ist es
ratsam, natriumreiches Mineralwasser zu trinken und sich eine
Extraprise Kochsalz zu gönnen.
9. Tragen Sie eine helle Kopfbedeckung, wenn Sie in der Sonne
unterwegs sind.
10. Lassen Sie niemals Kinder oder Haustiere in einem geparkten
Auto zurück.
Hintergrund
Kleine Kinder und ältere Menschen reagieren empfindlicher auf
Flüssigkeitsverlust, z. B. durch Schwitzen, weil bei ihnen der Anteil
von Flüssigkeit am Körpergewicht nur 50 Prozent ausmacht. Bei großer
Hitze geht mit dem Körperwasser immer auch das Natriumsalz mit
verloren. Und zwar vor allem aus den Körperzellen einschließlich
Nervengewebe. Diese trocknen dann regelrecht aus. Man wird dadurch
müde und matt, die Reaktionsfähigkeit lässt nach, was unter anderem
im Straßenverkehr riskant ist. Im Extremfall kann es zu regelrechten
Verwirrtheitszuständen kommen. Aber auch das Herzkreislaufsystem ist
gefährdet durch ein Versacken des Blutes mit Blutdruckabfall und
durch Eindicken des Blutes mit Thrombose und Embolie.
Da im Alter auch das spontane Durstgefühl nachlässt, lautet eine
der goldenen Regeln "Trinken Sie über den Durst". In Einrichtungen
wie Heimen oder Krankenhäusern wird regelmäßig zum Trinken animiert
und an Hand von Trinkplänen die Flüssigkeitsaufnahme auch
kontrolliert. Ältere Autofahrer sollten ebenfalls ein Prinzip der
Regelmäßigkeit pflegen, nämlich eine Pause zum Abkühlen und Trinken
alle zwei Stunden einlegen. Dies ist umso wichtiger, da die fehlende
Wärmeabgabe im überhitzten Auto fatale Folgen für Reaktionsvermögen
und Körperkreislauf hat.
Im Notfall immer 112 anrufen!
Was tun, wenn es zu Hitzschlag oder Kollaps gekommen ist? Dann ist
sofort der Rettungsdienst unter der Telefonnummer 112 zu
verständigen. Bringen Sie den Betroffenen an einen kühlen Ort,
lockern Sie seine Kleidung, kühlen sie mit feuchten Tüchern ab und
reichen Sie Getränke, nicht zu kühl und nicht zu viel auf einmal.
Randnotiz: Halten Wärmeperioden mit Temperaturen bis 30° Celsius
über eine Woche lang an, akklimatisiert sich der Körper in der Regel
ganz gut. Für diese Phase der Zeit der Wetter-Erwärmung benötigt der
Mensch aber vermehrt Wasser, Mineralien und Kochsalz.
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