fit und munter - Cyberchondrie

fit und munter

Cyberchondrie

Selbstdiagnose aus dem Internet

Köln – Das Internet wird in medizinischen Fragen zunehmend zur Informationsquelle Nummer
eins. Laut der Studie „E-Health Trends in Europe“ beziehen über die Hälfte der EU-Bürger
medizinische Hinweise aus dem Netz. Die Internet-Recherche kann aber auch zu
Verunsicherungen führen. Denn der Laie ist mit der Vielzahl möglicher Diagnosen aus dem
World Wide Web schnell überfordert. Um sich keine unnötigen Sorgen zu machen, gibt die
Central Krankenversicherung Tipps für die richtige Online-Suche. Hypochonder, die an
übersteigerter Angst vor Krankheiten leiden, sind besonders gefährdet. Für
dieses spezifische Phänomen der Hypochondrie im virtuellen Raum gibt es bereits eine
eigene Bezeichnung: „Cyberchondrie“.
Das Internet bietet zahlreiche Auskünfte zu jedem erdenklichen Symptom und ist
mittlerweile eine der wichtigsten Informationsquellen für medizinische Fragen. Dr. Karin
Koert-Lehmann von der Central Krankenversicherung gibt dabei zu bedenken: „Die
selbstständige Suche im Web nach einer möglichen Erklärung für Beschwerden kann bei
Laien schnell zu Fehleinschätzungen und Fehldiagnosen führen.“ Der Internet-Nutzer
findet zum Beispiel für das Stichwort „Kopfschmerz“ neben Treffern wie „Migräneanfall“ und
„Stressbelastung“ auch weitaus beängstigendere Ergebnisse wie „Hirntumor“ oder
„Hirnhautentzündung“. Experten hingegen können die Flut an Ergebnissen im Netz
größtenteils fachgerecht einordnen. Laien fehlt dagegen die medizinische Vorkenntnis. Sie
können die Fülle an Informationen selten richtig einschätzen.

Dr. Karin Koert-Lehmann von der Central Krankenversicherung gibt fünf wichtige Tipps für
den sinnvollen Umgang mit dem World Wide Web:

· Bedenken Sie, dass eine Suchmaschine allein nicht alle Informationen zu einem Thema
bereithält. Nutzen Sie neben dem bekanntesten Anbieter Google auch andere wie Yahoo,
Yasni oder MSN.

· Der Austausch in Foren mit anderen Usern kann zunächst hilfreich sein. Schließen Sie
aber von Einzelschicksalen nicht auf sich selbst, da jeder Krankheitsverlauf anders ist.

· Achten Sie immer auf das Impressum, das auf jeder Website vorhanden sein muss:
Schauen Sie nach, wer für die Inhalte verantwortlich ist und ob die Informationen von
einem glaubhaften Absender wie einem wissenschaftlichen Institut oder einer
fragwürdigen Quelle wie zum Beispiel aus privater Hand bzw. einem Anbieter mit
kommerziellen Interessen stammen.

· Bei einer Erkältung können Sie sich durchaus im Internet über diverse Hausmittel
informieren. Dauern die Symptome jedoch an, sollten Sie in jedem Fall Ihren Hausarzt
aufsuchen.

· Nur ein Arzt kann mit seinem Fachwissen und medizinischen
Untersuchungsmöglichkeiten eine endgültige Diagnose erstellen. Wichtig: Die eigene
Online-Suche kann in keinem Fall den Arztbesuch ersetzen.

Weitere Gesundheitsinformationen finden Sie unter www.central.de.

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