München, 19. Juni 2013 - In einer Gesprächs- oder Verhaltenstherapie können seelische Störungen behandelt werden. In diesem Gesundheitstipp gibt Gesundheitsredakteurin Claudia Galler von Deutschlands größter Arztempfehlung jameda (http://www.jameda.de) einen Überblick über diese zwei Methoden der Psychotherapie.
Psychotherapie - Behandlung der Seele
Psychotherapien werden zur Behandlung von seelischen Störungen eingesetzt, z. B. bei Depressionen, Ängsten, Zwängen, Suchtproblemen, psychosomatischen Störungen oder Verhaltensstörungen. Die Verhaltenstherapie bildet neben der Psychoanalyse, der Familientherapie, den Humanistischen Therapieansätzen und der Körpertherapie einen der klassischen fünf Bereiche der Psychotherapie. Eine Methode der Humanistischen Therapieansätze bildet die Gesprächstherapie. Auf welche Weise und wie lange psychotherapeutisch behandelt wird, hängt von der Art der Störung und dem Behandlungsverlauf ab. So kann eine Verhaltens- oder Gesprächstherapie über Monate aber auch Jahre durchgeführt werden.
Wer führt eine psychotherapeutische Behandlung durch?
In Deutschland sind es vier Berufsgruppen, die psychotherapeutisch tätig sein dürfen. Dazu gehören Psychologische Psychotherapeuten (Psychologen), Medizinische Psychotherapeuten (Ärzte), Psychotherapeuten für Kinder und Jugendliche (Psychologen, Pädagogen, Ärzte etc.) und Heilpraktiker. Abzugrenzen von einer Psychotherapie sind Methoden wie Coaching und psychologische Beratung. Diese nicht heilkundlich ausgerichteten Methoden können beispielsweise bei der Umsetzung von persönlichen Zielen helfen oder eine Art Lebensberatung anbieten. Störungen, die einen Krankheitswert besitzen, können sie nicht behandeln.
In der Gesprächstherapie sind Gefühle das Wichtigste
Die Gesprächstherapie zählt zu den Humanistischen Therapien. Diese Therapieansätze gehen davon aus, dass jeder Mensch im tiefsten Inneren selbst weiß, was gut für ihn ist. Die Aufgabe des Therapeuten ist es deshalb auch "nur", dem Patienten auf diesem Weg zur Selbstfindung zur Seite zu stehen. Dabei gibt der Therapeut wenig konkrete Anweisungen, sondern lässt den Betroffenen vor allem seine Gefühle in erlebten Situationen beschreiben. Ist sich der Patient seiner Gefühle bewusst, kann er sie in seine Entscheidungen miteinbeziehen, diese stimmig treffen und sich so von Ängsten und Zwängen befreien. Eine Gesprächstherapie beschäftigt sich vor allem mit der gegenwärtigen Situation des Betroffenen, der Leitspruch der Humanistischen Therapien lautet im "Hier und Jetzt" zu leben.
Konkrete Anweisungen in einer Verhaltenstherapie
Verhaltenstherapeuten gehen davon aus, dass jegliches Verhalten einmal als Reaktion auf innere und äußere Reize erworben wurde. In der Therapie sollen nun falsch erlernte Gewohnheiten durch neue Verhaltensweisen ersetzt werden. Dabei geht der Therapeut auf konkrete Probleme ein, z. B. einen Waschzwang oder die Angst vor Menschenansammlungen. Er gibt seinem Patienten Handlungsanweisungen, eröffnet neue Denkweisen und übt diese mit dem Betroffenen in Rollenspielen oder realen Situationen ein. Auch "Hausaufgaben" sollen Erlerntes bis zur nächsten Sitzung festigen. Die Verhaltenstherapie ist im Gegensatz zur Gesprächstherapie eher auf die Zukunft ausgerichtet, der Therapeut übernimmt eine aktive, "allwissende" Rolle.
Bei weiteren Fragen zum Thema Gesprächs- und Verhaltenstherapie können Sie sich an einen Arzt wenden. Gut bewertete Psychotherapeuten finden Sie z.B. auf jameda (http://www.jameda.de/aerzte/psychiater-u-psychotherapeuten/fachgebiet/).