Am 21. Juni ist auf der Nordhalbkugel
Sommeranfang. Die hellen, warmen Tage erfreuen aber nicht nur das
Gemüt, auch viele Regionen des Körpers profitieren von Licht und
Sonne. So zum Beispiel die Knochen: Um sie stabil und gesund zu
halten, benötigt der Körper Vitamin D - auch Sonnenvitamin genannt,
da es vom Körper selbst durch Sonneneinstrahlung gebildet wird. Denn
erst durch ausreichende Mengen des Vitamins wird das Kalzium aus der
Nahrung optimal verwertet und anschließend in den Knochen eingebaut.
Fehlt es dauerhaft an Kalzium und Vitamin D, werden die Knochen
allmählich porös und es droht eine Osteoporose.
Osteoporose ist eine der am stärksten unterschätzten Erkrankungen.
Allein in Deutschland sind mehr als 6 Millionen Menschen
betroffen.(1) Laut WHO gehört die Osteoporose zu den 10 bedeutendsten
Erkrankungen weltweit. Mehr als 3 Millionen Knochenbrüche gehen
jährlich alleine in Europa auf eine Osteoporose zurück.(2) Das ist
alle 3 Minuten ein Knochenbruch als Folge einer
Osteoporose-Erkrankung.(3) Für ältere Menschen kann so ein Bruch
durch Bewegungseinschränkungen zu Hilfs- und Pflegebedürftigkeit
führen.
Dabei gibt es viele Möglichkeiten, der Osteoporose entgegen zu
wirken. Bewegung und eine gesunde Ernährung mit viel Kalzium und
Vitamin D spielen hier eine wichtige Rolle. Auch spezielle
Medikamente können das Risiko senken, einen Osteoporose-bedingten
Knochenbruch zu erleiden. Allerdings werden diese Medikamente viel zu
selten verordnet. Obgleich sich hier viel getan hat: Ärzte können
heute auf eine Reihe wirksamer Medikamente zurückgreifen, die sehr
viel einfacher in der Anwendung sind als noch vor wenigen Jahren.
Wie lange in die Sonne? Täglich für 30 Minuten Gesicht und
Unterarme im Licht zu baden, wird in den Sommermonaten empfohlen, um
den Vitamin D-Bedarf zu decken. Viele Experten raten dazu, im
Winterhalbjahr (Oktober bis März) zusätzliches Vitamin D in Form von
Tabletten einzunehmen, da in dieser Zeit die Sonneneinstrahlung nicht
für eine Vitamin D-Bildung ausreicht- eine Möglichkeit, die für
Menschen mit sonnenempfindlicher Haut auch im Sommerhalbjahr (April
bis September) eine Alternative sein kann.
ÜBER OSTEOPOROSE:
Rund 730.000 Knochenbrüche ereignen sich jährlich in Deutschland
aufgrund von Osteoporose. Unter anderem wegen des sinkenden
Östrogenspiegels nach den Wechseljahren sind Frauen sehr viel
häufiger betroffen als Männer. Die Erkrankung ist tückisch, da sie
lange Zeit keine Beschwerden verursacht und erst dann entdeckt wird,
wenn es plötzlich zu Knochenbrüchen kommt. Diese Brüche sind
schmerzhaft und können gerade bei älteren Menschen zu einer Reihe von
Folgeerkrankungen bis hin zu Pflegebedürftigkeit führen. Doch selbst
mit Knochenbrüchen werden Patientinnen häufig nicht auf eine
Osteoporose hin untersucht und behandelt. Im Gegenteil: Das
fortschrittliche Deutschland ist in der medikamentösen Versorgung von
Osteoporosepatienten Schlusslicht in Europa. So zeigt eine Studie der
internationalen Osteoporose-Stiftung (IOF), dass nur 25 Prozent der
behandlungsbedürftigen Patienten eine adäquate Therapie erhalten.2
Die Gründe dafür sind unterschiedlich und liegen unter anderem in der
fehlenden Diagnosestellung. Ein weiterer Grund ist die mangelnde
Therapietreue, da viele Patientinnen wegen komplizierter
Einnahmeregeln oder Unverträglichkeiten ihre Therapie vorzeitig
beenden. Dabei hat sich hier viel getan: Ärzte können heute auf eine
Vielzahl wirksamer und verträglicher Medikamente zurückgreifen, die
zudem auch bequemer in der Anwendung sind als noch vor wenigen
Jahren.
Literatur:
(1). Hadji P. et al. Dtsch Arztebl Int 2013; 110(4): 52-7
(2). Ström O. et al. Arch Osteoporos (2011) 6: 59-155
(3). Felsenberg D et al. J Bone Miner Res 2002; 17: (4) 716-724
Weitere Information: www.osteoporose.de
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