fit und munter - Blasenentzündung - das rät der Experte ...

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Blasenentzündung - das rät der Experte ...

Die sommerliche Abkühlung in Pool oder Badesee hat häufig schmerzhafte Blasenentzündungen zur Folge. Wie sich Frauen davor schützen können und was im Falle einer Erkrankung hilft, erläutert Professor Dr. med. Ziya Akcetin, Chefarzt der Urologischen Klinik des Brüderkrankenhauses in Montabaur.
Herr Professor Akcetin, weshalb treten Blasenentzündungen nach heißen Sommertagen vermehrt auf?
Professor Akcetin: Das liegt häufig daran, dass nach dem Schwimmen nicht direkt der nasse Badeanzug gewechselt wird: Kühlt der Unterleib aus, so schwächt dies das Immunsystem und Bakterien haben leichtes Spiel.

Wie häufig sind Blasenentzündungen?
Professor Akcetin: Laut Statistik trifft es jede zweite Frau einmal im Leben. Männer hingegen sind nur sehr selten betroffen. Grundsätzlich begünstigen Erkältungen und ein schwaches Immunsystem eine solche Infektion der Harnwege.

Warum leiden hauptsächlich Frauen darunter?
Professor Akcetin: Ursache sind in der Regel Bakterien, die vom Darm über die Harnröhre in die Blase gelangen. Da die weibliche Harnröhre wesentlich kürzer als die männliche Harnröhre ist, können Krankheitserreger leichter über die Dammregion und die Harnröhre in die Blase eindringen.

Was sind die typischen Symptome?
Professor Akcetin: Häufiger Harndrang, Brennen und Schmerzen beim Wasserlassen sind typische Symptome einer Zystitis, so der medizinische Fachbegriff. Blut im Urin kann ein weiteres Anzeichen dafür sein.

Ist eine Blasenentzündung gefährlich?
Professor Akcetin: In der Regel ist eine Blasenentzündung harmlos. Gefährlich kann es jedoch werden, wenn diese verschleppt wird und aufsteigend auch die Nieren in Mitleidenschaft zieht. In diesem Fall ist eine Blutvergiftung möglich. Besondere Vorsicht ist grundsätzlich bei schwangeren Frauen geboten, damit es nicht zu einer Nierenbeckenentzündung und dadurch eventuell zu einer Fehlgeburt kommt.

Wie erkennt der Arzt eine solche Entzündung?
Professor Akcetin: Bei entsprechenden Symptomen genügt in der Regel ein Harnstreifentest zur Diagnose.

Was hilft im Falle einer Erkrankung?
Professor Akcetin: Oft helfen schon bewährte Hausmittel wie Ruhe und das Warmhalten von Unterleib und Füßen. Damit die Bakterien aus der Blase gespült werden, sollte reichlich getrunken werden. Empfehlenswert sind Blasen- und Nierentees sowie Cranberry- oder Preiselbeersäfte aufgrund ihrer antibakteriellen Wirkung.
In schweren Fällen und bei Schwangerschaften sind ärztlich verordnete Antibiotika obligatorisch.

Wann sollte ich zum Arzt gehen?
Professor Akcetin: Tritt nach ein, zwei Tagen keine Besserung ein, so sollte ein Arzt konsultiert werden. Symptome wie Fieber, Rückenschmerzen oder Blut im Urin können auf eine schwere Blasenentzündung hinweisen und sollten deshalb auf jeden Fall sofort ärztlich abgeklärt werden.

Wie kann ich mich schützen?
Professor Akcetin: Ob nach dem Duschen oder dem Schwimmen: bitte immer gut abtrocknen. Zu vermeiden sind Ruhepausen auf kühlen Steinen oder der kalten Bank im Schatten. Bei der Intimhygiene sollte auf Seife oder Duschgel verzichtet werden. Denn diese können den Säureschutzmantel der Haut und der Schleimhaut angreifen.



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