26000 Mal im Jahr führen Ärzte in Deutschland
eine Mandel-Operation bei Kindern und Jugendlichen bis 14 Jahre durch
- einer der häufigsten chirurgischen Eingriffe überhaupt. Dabei raten
die meisten Kinder- und Hals-Nasen-Ohrenärzte inzwischen dazu, sich
den Griff zum Skalpell genau zu überlegen. "Gaumenmandeln haben eine
wichtige Immunfunktion", sagt etwa Prof. Tobias Tenenbaum, Oberarzt
an der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin des Universitätsklinikums
Mannheim, im Apothekenmagazin "Baby und Familie". Nach einer
Gaumenmandel-OP besteht die Gefahr von gefährlichen Nachblutungen.
Das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen
schätzt, dass es bei vier von hundert Kindern nach einer OP zu der
gefürchteten Komplikation kommt, bei der der kleine Patient im
schlimmsten Fall verbluten kann. Eine gemeinsame Empfehlung deutscher
Pädiater und HNO-Ärzte besagt nun, Grund für eine OP sollten nur noch
sehr häufige Mandelentzündungen, viel zu große Mandeln ("kissing
tonsils") mit Atembeschwerden und Krebsverdacht sein.
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