"Ich wusste nicht, wie es richtig geht, aber ich habe einfach
gedrückt", so beschreibt Renate H. (59 Jahre) die Herzdruckmassage,
mit der sie ihrem Mann nach einem plötzlichen Herzstillstand das
Leben rettete. Deutschland braucht mehr Ersthelfer, denn die aktuelle
Bilanz ist alarmierend: Nur 15 Prozent der Bundesbürger helfen im
Ernstfall. Dabei kann Wiederbelebung so einfach sein: "Prüfen, Rufen,
Drücken sind drei leicht zu merkende Schritte bei einem
Herzstillstand: Reaktion und Atmung checken, Notruf 112 wählen und
die Herzdruckmassage sofort beginnen. So kann die Überlebenschance
verdoppelt bis verdreifacht werden", ermutigt Prof. Dr. Dr. Hugo Van
Aken, Generalsekretär der Deutschen Gesellschaft für Anästhesiologie
und Intensivmedizin. Die wichtigsten Infos gibt es unter
www.einlebenretten.de.
Mit der unter der Schirmherrschaft des Bundesministeriums für
Gesundheit stehenden Aktion "Woche der Wiederbelebung", wollen die
Deutsche Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin (DGAI)
und der Berufsverband Deutscher Anästhesisten (BDA) in Kooperation
mit dem German Resuscitation Council (GRC) das Selbstvertrauen der
Bürger in ihre eigenen Fähigkeiten als Ersthelfer stärken - für mehr
gerettete Leben.
Herzstillstand - jede Sekunde zählt!
Jeder kann in die Lage geraten. Der plötzliche Herztod ist mit
schätzungsweise bis zu 100.000 Fällen pro Jahr eine der häufigsten
Todesursachen in Deutschland. Obwohl jeder helfen könnte, tun es die
wenigsten. Dabei ist es gerade bei einem Herzstillstand unerlässlich,
schnell zu handeln: Bereits drei Minuten nach einem Herzstillstand
wird das Gehirn nicht mehr genügend mit Sauerstoff versorgt - es
treten unwiderrufliche Schäden auf. Mit einer einfachen
Herzdruckmassage kann der Restsauerstoff im Blut zirkulieren und so
bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes die
Überlebenswahrscheinlichkeit entscheidend erhöhen.
Leben retten ist einfach - jeder kann es!
Warum fehlt der Mut? "Oftmals sind viele Menschen im Ernstfall
überfordert, weil sie zuerst an die stabile Seitenlage oder den
Wechsel zwischen Herzdruckmassage und Mund-zu-Mund-Beatmung denken.
Dass eine Herzdruckmassage ausreicht, wissen viele nicht.", erklärt
Prof. Dr. Götz Geldner, Präsident des Berufsverbandes BDA. "Man kann
nichts falsch machen!". Auch ohne Ersthelferkenntnisse ist es
einfach, Leben zu retten: "Prüfen. Rufen. Drücken!" lautet die
Devise: Prüfen, ob die Person noch atmet. Unter der europaweit
gültigen Notrufnummer 112 den Rettungsdienst rufen. Fest und
mindestens 100 Mal pro Minute in der Mitte des Brustkorbs drücken und
nicht aufhören, bis Hilfe eintrifft. "Mit der Erhöhung der
Wiederbelebungsrate durch Laienhelfer könnten in Deutschland jährlich
ca. 5.000 Menschenleben gerettet werden", appelliert Van Aken.
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