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Reizdarm

Falsche Ernährungs- und Lebensweise können zum Reizdarm führen. Das Reizdarmsyndrom zählt in der Gastroenterologie zu den häufigsten Diagnosen und Erkrankungen des Magen-Darm-Traktes. Nach Schätzungen sind in Deutschland 12 Millionen von der Krankheit betroffen.
Der Reizdarm ist seit über 100 Jahren bekannt und die Ursachen sind bis heute immer noch nicht vollständig geklärt. Man weiß mit Sicherheit zu sagen, dass keine organischen Störungen vorliegen, vielmehr handelt es sich hierbei um eine irritierte Darmfunktion. Betroffene klagen zumeist über Blähungen, krampfartige Bauchschmerzen während der Darmentleerung. Auch die Häufigkeit der Austritte bestimmt den Tagesablauf - Autofahren oder Einkaufen ist nur möglich, wenn zuvor das Wissen vorhanden ist, wo sich die nächste WC-Einrichtung befindet. Für die Erkrankten wird der Beweglichkeitsradius stark eingeschränkt, und die sozialen Kontakte werden gegen Isolation ausgetauscht.

Auslöser dieser rätselhaften Krankheit sind oft psychische Belastungen wie Angst, Panikattacken oder Stress. Vor allem der alltägliche Dauerstress in der Schule, im Berufsleben oder sogar in der Freizeit kann den Darm aus dem Gleichgewicht bringen. Die heutige Gesellschaft ist eine leistungsorientierte Gesellschaft, die täglichen Aufgaben zu bewältigen wird zunehmend schwieriger. Der Spruch: „Auf den Bauch geschlagen“, birgt Wahrheit und spiegelt das tatsächliche Empfinden des Reizdarmpatienten wider.

Im menschlichen Darm befinden sich etwa einhundert Billionen Bakterien, sie unterstützen nicht nur die Verdauung, sondern übernehmen wichtige Aufgaben im Bereich der Immunabwehr. Mögliche Ursachen für Störungen der Darmflora sind Infektionen, Einnahme von Antibiotika, Operationen oder Fehlernährung. Die Mikroben, Laktobazillen und Bifidobakterien sind zuständig für den Erhalt des sauren Klimas im Darm, sie wirken gegen Fäulnisbakterien, Salmonellen und anderen Krankheitserregern. Menschen mit einem Reizdarmsyndrom haben oftmals eine geringere Anzahl dieser gesunden Bakterien.

Um den Darm hilfreich zur Seite zu stehen, muss zunächst einmal herausgefunden werden, ob eine Lebensmittelunverträglichkeit vorliegt. Auch Stresssituationen führen zu den bekannten Leiden. Mit Hilfe eines Langzeittagebuches kann analysiert werden, in welchen Situationen die Beschwerden auftauchen. Viele Reizdarmpatienten essen zu Ballaststoff- und Kohlenhydratreich (Zucker) in Verbindung mit viel Fett, dadurch kommt es zu einer erhöhten Vergärung mit Gasbildung und schmerzhafte Darmentleerungen sind die Folge.

Fast Food und zuckerhaltige Getränke, sowie Backwaren wirken sich ebenfalls ungünstig auf den Darm aus. Vorsicht ist auch bei übermäßigem Verzehr von Rohkost geboten: Sie enthalten viele Ballaststoffe und bilden ebenfalls Gase. Gegen Darmgase helfen allerdings schon ein paar kleine Küchentricks: Beim Kochen oder dünsten sollten kritische Gemüsesorten mit Kümmel oder Fenchel gewürzt werden, sie lindern Blähungen. Ebenfalls empfehlenswert, für den aufgeblähten Bauch, sind die Teesorten: Kamille, Fenchel und Pfefferminze.

Um den Darm zu entlasten, bedarf es einer Ernährungsumstellung auf kohlenhydratarme Kost/ Low Carb. Hierbei handelt es sich nicht auf völligen Kohlenhydratverzicht, es kommt viel mehr darauf an, die richtige Wahl der Kohlenhydrate zu treffen. Reizdarmpatienten sollten außerdem versuchen die Lebensgewohnheiten zu verändern und den Stress durch Sport zu kompensieren.

Die Autorin Beuke hat mit einer Umstellung auf kohlenhydratarme Ernährung und Sport ihre über Jahre andauernden Darmprobleme in den Griff bekommen. Zum Thema Darm und Ernährung sind verschiedene Bücher von der Autorin erschienen: „unhaltbare Zustände“ ist ihr eigener Erfahrungsbericht und Ratgeber. Im Buch „Meine verträgliche Küche“, Hilfe bei Darm- und Verdauungsbeschwerden, mit schnellen und kohlenhydratarmen Rezepten, werden zusätzliche kurze Informationen rund um den Verdauungsweg, sowie Wissenswertes über den Ernährungsstil Low Carb vermittelt. Weitere Bücher finden sie auf der Webseite http://www.sabinebeuke.de

Bild: Rainer Sturm/pixelio.de


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