fit und munter - Nationale Gesundheitsstudie beginnt

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Nationale Gesundheitsstudie beginnt

Nationale Gesundheitsstudie beginnt
  • 200.000 Menschen können sich ab 2014 beteiligen
  • Wanka: "Nur wenn wir mehr über die Ursachen und Einflüsse bei Volkskrankheiten wissen, können die Therapien besser wirken."
Die bisher größte medizinische Gesundheitsstudie Deutschlands startet. Ab Anfang 2014 werden 400.000 per Zufallsprinzip ausgewählte Bürgerinnen und Bürger zwischen 20 und 69 Jahren einen Brief erhalten. Sie können sich an der Studie beteiligen und so bei der Erforschung von Volkskrankheiten aktiv unterstützen und zu einem gesünderen Leben in Deutschland beitragen. Es ist vorgesehen, dass insgesamt rund 200.000 Menschen an der Studie teilnehmen können. Über einen Zeitraum von mehr als 20 Jahren sollen durch die sogenannte "Nationale Kohorte" neue Erkenntnisse über den Einfluss von genetischen Faktoren, Umweltbedingungen, sozialem Umfeld und Lebensstil auf die Entstehung von Volkskrankheiten wie Diabetes, Demenz, Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Krebs gewonnen werden.

"Dies kann nur mit der aktiven Unterstützung und Beteiligung der Bevölkerung gelingen. Wir haben in den nächsten Jahren durch das Forschungsprojekt die große Chance, einen enormen Wissensschub im Kampf gegen Volkskrankheiten wie Krebs zu erzielen. Diese Chance auf eine bessere Prävention müssen wir nutzen", so Bundesforschungsministerin Johanna Wanka. Die über die Studie gewonnenen Erkenntnisse sollen dazu beitragen, die Möglichkeiten zur Vorbeugung und Behandlung von Erkrankungen erheblich zu verbessern. "Wenn ich einen Brief erhalten sollte, werde ich gerne als Teilnehmerin mitwirken", betont Wanka. Eine aktive Bewerbung um eine Teilnahme an der Studie ist nicht möglich, da sonst keine statistisch belastbaren Informationen nach dem mathematischen Zufallsprinzip gewonnen werden können.

Von den Ergebnissen der Studie erhofft sich die Wissenschaft Antworten auf Fragen wie: Wodurch entstehen chronische Krankheiten? Gibt es Faktoren, die ihre Entstehung begünstigen? Wie können diese Krankheiten frühzeitig erkannt werden? Wie können wir uns vor diesen Krankheiten besser schützen? Durch den vorausschauenden Charakter der Studie halten die Forscher bei den Studienteilnehmern viele Faktoren fest, die zunächst als bedeutungslos erscheinen. Später kann sich jedoch herausstellen, dass sie auf eine Krankheit hinweisen. Im Nachhinein betrachtet könnte sich so ermitteln lassen, wie verschiedene Faktoren zusammenwirken und zu bestimmten Krankheiten führen. Darauf basierend könnten Krankheiten früher erkannt und effektiver behandelt werden.

Die teilnehmenden Frauen und Männer werden in einem der 18 Studienzentren medizinisch untersucht und zu ihren Lebensgewohnheiten und Lebensumständen befragt. Nach vier bis fünf Jahren laden die Studienzentren alle Probanden zu einer zweiten Untersuchung ein.
Die Teilnahme an der Studie ist freiwillig und wird in Form der Einwilligungserklärung dokumentiert. Die Teilnehmer haben zu jeder Zeit das Recht, ihre Teilnahme mit oder ohne Angabe von Gründen zu widerrufen. Vor der Mitwirkung an der Studie werden die Teilnehmer festlegen, ob sie über Ergebnisse der Untersuchungen informiert werden wollen. Auch das Recht auf Nichtwissen wird gewahrt. Ein unabhängiger Beirat wird die Einhaltung der ethischen Standards überwachen.

Die für den Schutz der im Rahmen der Studie zu gewinnenden Informationen notwendigen Maßnahmen sind in einem Datenschutz- und IT-Sicherheitskonzept erarbeitet und festgelegt. Das Konzept wurde vom Bundesdatenschutzbeauftragten positiv bewertet.

Finanziert wird die Studie durch das BMBF, die 14 beteiligten Länder und die Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren mit insgesamt 210 Millionen Euro. Die Förderer haben sich hierzu eng abgestimmt und koordiniert. 13 Universitäten, vier Helmholtz-Zentren, vier Leibnitz-Institute und zwei Ressortforschungseinrichtungen sind beteiligt. Mit dieser Forschungsinitiative erhält die Epidemiologie in Deutschland den Anschluss an die internationale Spitzenforschung.

Weitere Informationen finden Sie unter: http://www.nationale-kohorte.de/


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