sup.- Die Protonenbestrahlung im Scanning-Verfahren zur Therapie von Prostatakrebs vereint effektive Tumorheilung mit Risiko- und Nebenwirkungsarmut. Zu diesem Ergebnis kommt eine Auswertung von 500 Patienten mit Prostatakrebs, die am Rinecker Proton Therapy Center (www.rptc.de) in München mit Protonenbestrahlung behandelt wurden. Dies ist eine Präzisionsbestrahlung, bei der die höchste Energie exakt im Zielgewebe, also im Krebsherd, abgegeben wird. Dahinter erlischt die Wirkung schlagartig. Vor dem Tumor liegendes Gewebe bekommt nur eine geringe schädliche Dosis ab. "Immer wenn höchste Präzision erforderlich ist, sind Protonen der herkömmlichen Bestrahlung mit Röntgen überlegen", erläutert Prof. Barbara Bachtiary vom RPTC.
Ein zusätzlicher Vorteil der Protonentherapie ist außerdem die verkürzte Behandlungsdauer. Während bei der Röntgenbestrahlung 41 Sitzungen notwendig sind, beträgt die Anzahl bei der Protonenbestrahlung aufgrund der optimierten Dosisverteilung nur 21 Fraktionen. In der Effektivität ist die Protonentherapie zur Behandlung von Prostatakrebs Studien zufolge gleichwertig zu einer Operation (Prostatektomie), aber bedeutend nebenwirkungsärmer z. B. hinsichtlich Folgen wie Inkontinenz und Verlust der Sexualfunktion. 95,7 Prozent der Patienten der Niedrig-Risikogruppe, 97,4 Prozent der Patienten der Mittleren-Risikogruppe und 85,9 Prozent der Patienten der Hoch-Risikogruppe waren 21 Monate nach der Protonenbestrahlung frei von Rezidiven, also der Neubildung von Tumoren in der Prostata (die Prozentangaben beziehen sich auf die Analyse einer Untergruppe von 196 Patienten, auf die bereits ein längerer Nachbeobachtungszeitraum zutraf).
Bildzeile: Das RPTC ist mit vier vollbeweglichen Gantries zur Protonenbestrahlung ausgestattet.