Bereits Mitte des 19. Jahrhunderts etablierte sich der Berufsstand der "Verfertiger künstlicher Zähne und Gebisse", die das Recht erworben hatten, sich "Zahnkünstler" zu nennen. Diese begannen in den 1870er Jahren, in Reaktion auf die gut organisierte approbierte Zahnärzteschaft, ihre Kräfte zu bündeln und sich ebenfalls standespolitisch zu organisieren.
Was in der Vergangenheit richtig war, ist auch auf die Gegenwart gut übertragbar. Damals wie heute ist nicht der einzelne Zahntechnikermeister allein den Herausforderungen der Branche gewachsen. Deshalb ist, damals wie heute, eine möglichst schlagkräftige Vertretung des Handwerks erforderlich.
Auch die Mitglieder der 1993 existierenden Innungen Berlin, Cottbus, Frankfurt/Oder und Potsdam haben dies erkannt und um die Wichtigkeit einer Interessenvertretung, die mit einer Stimme spricht, gewusst. Sie haben sich daher am 19. Juni 1993 mehrheitlich für einen Zusammenschluss zur Zahntechniker-Innung Berlin-Brandenburg ausgesprochen und damit die bis heute einzige Innung, die einen Bereich aus "alten" und "neuen" Bundesländern umfasst, geschaffen.
Mit vereinten Kräften konnten die nun anstehenden Aufgaben, die sich in der Bewältigung von Gesundheitsreformen, Angleichung der Preise für zahntechnische Arbeiten in Ost und West, Vereinheitlichung des Lehrlingswesens, gemeinsamen Gesellenprüfungen u.v.m. darstellten, in Angriff genommen werden.
Für den Aufbau eines breiten Dienstleistungsangebotes wurde im Jahr 2000 die Wirtschaftsgesellschaft der ZIBB, die DLG - Dienstleistungsgesellschaft Gesundheit mbH gegründet.
Mit dem "Umweltsiegel im Zahntechniker-Handwerk" wurde vor über 10 Jahren ein erstes Zeichen gesetzt, welchen Stellenwert Ökologie und Bioverträglichkeit zum Wohl des Patienten in Meisterlaboren der Innung hat. In der logischen Folge wurde ein branchenspezifisches Qualitätssicherungssystem - QS-Dental - durch aktive Mitarbeit der Zahntechniker-Innung Berlin-Brandenburg entwickelt, das bereits in 38 Dentallaboren aus der Region erfolgreich zum Wohle der Patienten zur Anwendung kommt.
Nicht zuletzt um Mehrwert und Nutzen für die Innungsmitglieder weiter zu erhöhen, hat sich die Zahntechniker-Innung Berlin-Brandenburg vor ca. zwei Jahren mit den Innungen Hamburg und Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen-Anhalt und Westsachsen starke Partner gesucht und in der Kooperation "Nord- und Mitteldeutscher Zahntechniker-Innungen" gefunden.
Dass diese erfolgreiche Innung genügend Grund zum Feiern hat, darüber waren sich alle Gäste einig, die zur Festveranstaltung "20 Jahre Zahntechniker-Innung Berlin-Brandenburg" am 14. Juni bei frühsommerlichen Temperaturen auf die MS "Spreekrone" der Reederei Winkler in Berlin-Charlottenburg an Bord gingen.
Landesinnungsmeister Rainer Struck würdigte in seiner Begrüßungsrede die "Geburt" der Zahntechniker-Innung Berlin-Brandenburg, dreieinhalb Jahre nach der Grenzöffnung, als etwas Besonderes - vielleicht sogar Einmaliges; als ein politisches Signal, wie man es sich von der gesamten, vereinigten Republik durchaus öfter gewünscht hätte.
In seinem Grußwort verglich Ehrenobermeister Karlfried Hesse den Innungszusammenschluss mit dem Werdegang einer guten Ehe: Man lernt sich kennen, findet sich sympathisch, entwickelt gemeinsame Interessen und Ziele; man respektiert sich und seine Besonderheiten und Befindlichkeiten. Man findet Konsens, um gemeinsam die Zukunft zu gestalten.
Auch aus Sicht von Jürgen Wittke, Hauptgeschäftsführer der HWK Berlin, ist die zugleich älteste und jüngste Zahntechniker-Innung Deutschlands heute ein schlagkräftiger und kreativer Unternehmerverband, der die Interessen seiner Mitglieder klar vertritt, was auch Ausdruck im überdurchschnittlichen Organisationsgrad der Innung im Vergleich zum Durchschnitt im Handwerk findet.
Musikalisch begleitet wurde die Veranstaltung von dem Trio "walk on by", das für eine stimmungsvolle Atmosphäre sorgte, während die Mannschaft der "Spreekrone" mit einem mediterranen Buffet "Viva Italia" die Reise auch zu einem kulinarischen Erlebnis werden ließ.
Auf dem Höhepunkt des Abends fand eine Tombola bzw. Versteigerung statt mit Preisen wie Erlebnisgutscheinen, hochwertigen Fachbüchern und Fortbildungen, die von Sponsoren für einen guten Zweck freundlicherweise zur Verfügung gestellt wurden. Der Erlös von 5.500 Euro wird den Opfern der Hochwasserkatastrophe zugute kommen.
Unser Dank für die großzügige Unterstützung des Abends gilt daher:
AOK Nordost, Ars Dentalis, Artident, Berliner Volksbank, Camlog, DeguDent, DLG, Dentaurum, HWK Cottbus, HWK Frankfurt (Oder), HWK Potsdam, INTER-Versicherungsgruppe, Kassenzahnärztliche Vereinigung Berlin, LVG, Merz Dental, Nobel Biocare, Quintessenz, Schütz DentalGroup, Versorgungswerk des Handwerkes, Wieland Dental, Zahnärztekammer Berlin, Zahntechniker-Meisterschule