Im Rahmen der Tagung "Nahtoderfahrung und Religion", die die Landvolkshochschule Freckenhorst in Zusammenarbeit mit dem Netzwerk Nahtoderfahrung durchführt, hält Sabine Mehne am Samstag, 6. Juli 2013, um 19:30 Uhr eine Lesung aus ihrem aktuellen Buch "Licht ohne Schatten".
Zu dem Phänomen der Nahtoderfahrung gibt es zahlreiche Bücher. Viele von ihnen enthalten beeindruckende Berichte über dieses Erlebnis. Auch Sabine Mehne beschreibt ihre bewegende Nahtoderfahrung, doch vor allem erzählt sie, und das ist das Besondere an diesem Bericht, von ihrem Leben mit und nach dieser Erfahrung. Nach ihrem Erlebnis war nichts mehr so wie vorher. Sie hatte das liebende Licht erlebt, es als Urgrund des Seins erfahren, und seither sehnte sich sich zurück in dieses Licht, was ihr das Alltagsleben unsagbar schwer machte. Sie war verwirrt: Was war es, das sie da erlebt hatte. War sie möglicherweise schizophren? Sie konnte auf einmal fühlen, was andere Menschen bewegte, das führte zu Irritationen. Aber auch ihre Einstellungen zu anderen änderte sich, es kriselte in vielen Kontakten. Immer wieder geschah es ihr, dass sie - häufig ungewollt - erlebte, ihren Körper zu verlassen. Es wurde eine Notwendigkeit für sie, um Standfestigkeit in dieser Welt zu kämpfen, und sie sehnte sich danach, von anderen in ihrem Anderssein verstanden zu werden. Manche Menschen begegneten ihr, die ihr dabei halfen, u.a. der bekannte Kardiologe Pim van Lommel ("Endloses Bewusstsein") und der Wissenschaftler Günter Ewald ("Auf den Spuren der Nahtoderfahrungen"). Doch es dauerte Jahre, ihr Nahtoderlebnis in ihr Leben zu integrieren.
In ihrem Buch spricht Sabine Mehne in einer klaren und häufig humorvollen Sprache neben Nahtoderfahrungen auch andere ernste Themen an und äußert sich u.a. zu Kenntnislücken im heutigen Medizinbetrieb oder zu der umstrittenen Organspende. "Licht ohne Schatten" besitzt das Potential, Menschen mit Nahtoderfahrungen zu helfen, diese besser zu verstehen und in ihr Leben einzuordnen. Vielleicht wird auch mancher im sozialen Umfeld ein besseres Verständnis entwickeln und anders mit dem Anderssein der Betroffenen oder vielmehr Beschenkten umgehen können. Und vielleicht stellt sich bei manchem Mediziner, Psychologen oder Seelsorger die Erkenntnis ein, dass sie Nahtoderfahrenen nicht gerecht werden, wenn sie deren Erlebnisse ignorieren oder sie vorschnell als psychische Störungen bewerten, statt sie als eine intensive Erfahrung anzuerkennen, die auch Millionen anderer Menschen schon gemacht haben.
Anmeldungen zu der Veranstaltung bitte bei der Landvolkshochschule Freckenhorst.