Mit angewinkelten Beinen über lange Strecken auf
beengtem Raum sitzen - diese Belastung kennen Urlauber ebenso gut wie
Geschäftsreisende. Je nach Verkehrsmittel gibt es Tricks, um
möglichst entspannt am Ziel anzukommen. Auf langen Autofahrten
beispielsweise ist die richtige Sitzeinstellung das A und O. Die
Lehne sollte den Rücken von den Schultern bis zum Gesäß abstützen und
die Sitzfläche etwa drei Fingerbreit vor der Kniekehle enden. So wird
die Blutzirkulation in den Beinen nicht eingeschränkt. Der Fahrer
muss das Kupplungspedal bei leicht angewinkeltem Bein durchtreten
können. Zudem gilt: "Es ist sinnvoll, alle zwei Stunden eine Pause
von etwa 15 Minuten zu machen, bei der alle das Auto verlassen und
sich bewegen", erklärt Dr. Wiete Schramm, Gesundheitsexpertin von TÜV
Rheinland. Auch nach einem Stau sind die regelmäßigen Pausen wichtig,
denn für den Fahrer ist Stop-and-go häufig noch anstrengender als
fließender Verkehr.
Füße vertreten ist in engen Zugabteilen und in Flugzeugkabinen
nicht so einfach. Kleine Übungen im Sitzen helfen dabei, den
Blutfluss im Bein in Schwung zu bringen. Bei der Fußwippe stellt der
Reisende seine Füße flach auf den Boden. Die Beine sind geschlossen
und die Zehen zeigen nach vorn. Abwechselnd hebt er nun Fersen und
Zehen an. Dazwischen drückt er die Fußsohle immer wieder fest auf den
Boden. "Fünf Wiederholungen, alle halbe Stunde reichen aus." erklärt
Dr. Wiete Schramm.
Auf langen Flugreisen besteht die Gefahr einer Thrombose.
"Natürlich gibt es Risikofaktoren wie Übergewicht, Krampfadern,
fortgeschrittenes Alter, Antibabypille und Rauchen, die die Bildung
eines Blutgerinnsels begünstigen. Aber im Grunde kann die Thrombose
jeden Fluggast treffen", stellt Dr. Wiete Schramm klar. Der
künstliche Luftdruck in der Kabine erweitert die Gefäße, was den
Blutfluss verlangsamt. Die niedrige Luftfeuchtigkeit an Bord trocknet
den Organismus aus und verdickt das Blut zusätzlich. "Darum ist es
wichtig, viel zu trinken, aber auf Alkohol zu verzichten. Durch seine
entwässernden Eigenschaften trägt er zu einem weiteren
Flüssigkeitsverlust bei, führt zu einer Erweiterung der Venen und
damit erfolgt ein verminderter Rückfluss des Blutes in den Venen", so
die TÜV Rheinland-Expertin. Wer vorbeugen möchte, wählt einen
Gangplatz mit etwas mehr Beinfreiheit und trägt Kompressionsstrümpfe.
Bei Vorerkrankungen oder erhöhtem Risiko kann der Hausarzt vorab
blutverdünnende Medikamente verschreiben.
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