In eindrucksvoller Weise schildert dieses Buch, welchen nicht selten übermenschlichen Belastungen Menschen ausgesetzt sind, die unter lebensbedrohlichen Krankheiten leiden.
Auf der Grundlage persönlicher Tagebuchaufzeichnungen einerseits, dokumentarischen Berichten andererseits sowie begleitenden Hintergrundinformationen, liefert dieses erhellende Buch tiefe Einblicke in ein Leben einer wunderbaren Frau, die viele Jahre lang gegen ihre unheilbare Krebserkrankung gekämpft hatte. Zusätzlich zu der ohnehin schon lebensbedrohlichen Krebserkrankung galt es zudem die Herausforderung schwerster Depressionen anzunehmen.
Der Autor beschreibt offen und eindrucksvoll, welchen emotionalen Spagat seine Ehefrau zu bewältigen hatte. Hin- und hergerissen zwischen regelmäßigen Behandlungen (Chemotherapien, Operationen, Bestrahlungen, CT-Untersuchungen, MRT-Untersuchungen, unzähligen Kontrollbesuchen bei diversen Ärztinnen und Ärzten, diverse Krankenhausaufenhalte usw.) einerseits, und dem starken Wunsch, ein „normales Leben“ führen zu wollen, wird deutlich, welchen schier unmenschlichen Belastungen Menschen ausgesetzt sind, denen das Schicksal so übel mitgespielt hat.
Obwohl es in diesem sehr aufrüttelnden Buch primär nicht darum geht medizinische Details zu kommunizieren, so werden dennoch vor allem die Rahmenbedingungen beleuchtet, die sich aus einem solchen Schicksal ergeben. Es wird deutlich, dass vor allem die menschliche Komponente im sog. „Gesundheitswesen“ oftmals stark unterentwickelt ist, oftmals sogar überhaupt nicht vorhanden ist. Der Umgang mit Patientinnen und Patienten ist nicht selten unübersehbar mangelhaft. Empathie und ein mitmenschlicher Umgang mit Menschen, die ohnehin schon unter schweren Erkrankungen leiden, sucht man oftmals vergebens.
Dieses Buch möchte vor allem sehr viel mehr LeserInnen dafür sensibilisieren, zu erkennen, dass in unserem sog. „Gesundheitssystem“ in weiten Teilen eben nicht mehr das menschliche Wohl an oberster Stelle steht, sondern vielmehr ein destruktiver Mammon, dem mehr und mehr Aspekte untergeordnet werden. Zudem zeigt dieses Buch anhand eines konkreten Falles, dass offensichtliche Missstände (z. B. grobe Fahrlässigkeiten) in gemeinsamer Abstimmung vertuscht werden. Besonders perfide daran ist, dass offenbar auch solche Stellen an finsteren Machenschaften beteiligt zu sein scheinen, die doch kraft ihres Amtes für Aufklärung sorgen sollten.
Für aufmerksame und engagierte Leserinnen bietet dieses sehr lesenswerte Buch eine umfangreiche, gut recherchierte Linkliste (Videos und Texte), der sich entnehmen lässt, dass Teile unseres sog. „Gesundheitssystems“ schon längst von kriminellen Strukturen unterwandert sind. Die Leidtragenden sind durchweg Patientinnen und Patienten, die nicht selten in einer seelenlosen und unterkühlten Maschinerie aufgerieben werden.
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