Am 12. Juli 2013 fand an der Universitätsklinik
Freiburg im Department für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde ein
Presseforum für Vertreter aller Mediengattungen statt. Der Einladung
des Informationszentrums Zahngesundheit (IZZ), einer Einrichtung der
Zahnärzteschaft Baden-Württemberg, waren 25 Journalisten aus ganz
Deutschland gefolgt, um sich bei Freiburger Hochschullehrern über
moderne Möglichkeiten der Versorgung von Zahnlücken zu informieren.
Bei Zahnverlust, vor allem im Frontbereich, gibt es verschiedene
Möglichkeiten: Man kann bei Erwachsenen ein Implantat setzen, sich
für eine klassische Brücke oder für eine Klebebrücke entscheiden.
Kleinere Lücken kann man auch mit einer Zahnverbreiterung schließen,
für die Komposit-Materialien zur Verfügung stehen, die non-invasiv
und reversibel angebracht werden können. Und auch mit
kieferorthopädischen Maßnahmen kann man gute Erfolge erzielen - sogar
bei erwachsenen Patienten. Wie wichtig die Versorgung einer Zahnlücke
selbst im Seitenzahnbereich ist, machte der Präsident der
Landeszahnärztekammer Baden-Württemberg, Dr. Udo Lenke, deutlich. Er
wies darauf hin, dass das menschliche Gebiss mit allen seinen Zähnen
ein bewegliches System ist, das auf Veränderungen sensibel reagiert.
Fehlt ein Zahn und damit der Gegenkontakt beim Zubeißen, wächst der
Zahn aus seiner Reihe heraus. Solche Zahnwanderungen führen dann zu
Fehlstellungen und zu schwer zugänglichen Nischen, was der Bildung
von bakteriellem Zahnbelag mit Folgen wie Karies und
Zahnfleischerkrankungen Vorschub leistet. Zudem wirkt sich die
gestörte Funktionalität des Kauapparates negativ auf die
Allgemeingesundheit aus.
Kleinkinder mit Milchzahnkaries
Vor diesem Hintergrund wurde schnell klar, warum selbst bei
Kleinkindern frühe Zahnlücken, die aufgrund von kariösen Defekten
oder durch Unfälle entstanden sind, geschlossen werden sollten. Da
die Milchzähne unter anderem als Platzhalter für die nachrückenden
Zähne dienen, sollte diese Funktion erhalten werden. Wenn sich die
später durchbrechenden bleibenden Zähne nicht mehr korrekt in die
Zahnreihe einordnen, sind oftmals aufwendige kieferorthopädische
Korrekturen nötig. Dr. Stefanie Feierabend von der Klinik für
Zahnerhaltungskunde und Parodontologie in Freiburg demonstrierte, mit
welchen Methoden Zahnlücken im Milch- und Wechselgebiss offen
gehalten werden können, damit die nachwachsenden bleibenden Zähne an
der vorgesehenen Stelle durchbrechen. Was ihr Vortrag ebenfalls
zeigte, war die traurige Tatsache, dass trotz allgemein guter
Mundgesundheit bei Kindern und Jugendlichen vor allem Kleinkinder
unter drei Jahren an Karies leiden, meist durch Nuckelflaschen
bedingt. Sie müssen häufig in Narkose behandelt und mit
herausnehmbaren oder festsitzenden Lückenhaltern, Brücken oder sogar
Kindergebissen versorgt werden. Nur so kann man Probleme bei der
Lautbildung und beim Schluckvorgang verhindern und durch einen
funktionierenden Kauapparat dafür sorgen, dass eine gesunde Ernährung
den wachsenden Organismus stärkt. (Dorothea Kallenberg)
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