Sperrfrist: 25.07.2013 04:00
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Flirten, Daten, Partner finden - im Internet boomt das Geschäft
mit der Liebe, und in Online-Partnerbörsen sollen Traumprinzen und
künftige Herzdamen nur einen Mausklick entfernt sein. Doch immer
häufiger werden auch Stimmen enttäuschter Kunden laut. Betreiben die
Anbieter Augenwischerei oder handelt es sich gar um Abzocke? Das
Deutsche Institut für Service-Qualität untersuchte im Auftrag des
Nachrichtensenders n-tv insgesamt 15 Partnervermittlungen und
Singlebörsen.
Der Hauptunterschied: Bei einer Partnervermittlung durchläuft der
Kunde einen Persönlichkeitstest, woraufhin potenziell passende
Mitglieder vorgeschlagen werden. In Singlebörsen liegt der
Schwerpunkt auf der aktiven Suche: Der Nutzer kann eigenständig aus
dem Pool der Mitglieder eine Auswahl treffen. In beiden Testfeldern
konnten Portale mit umfangreichen Services und Leistungen überzeugen,
andere Anbieter fielen dagegen fast ausschließlich negativ auf.
Beim Nutzerservice offenbarten sich vor allem bei den
Partnervermittlungen deutliche Defizite. Ein Manko war das geringe
Informationsangebot außerhalb des Mitgliederbereichs. So gab keine
einzige Partnervermittlung vor der Registrierung preis, welche Kosten
für die Mitgliedschaft anfallen. Auch bei der Beantwortung von
Interessenten- und Kundenfragen zeigten sich Mängel. So blieb im Test
bei den Singlebörsen etwa jede vierte, bei den Partnervermittlungen
gar jede dritte E-Mail-Anfrage unbeantwortet. Teils ungenügend war
zudem der Telefon-Support: Drei Partnervermittlungen und zwei
Singlebörsen boten ihren Kunden eine Servicehotline gar nicht erst
an.
Zu den Erfolgsaussichten, tatsächlich einen Partner zu finden,
lieferten die abgeschlossenen Premium-Mitgliedschaften zahlreiche
Indizien. Bei den Partnervermittlungen fiel das Ergebnis insgesamt
befriedigend aus. Auf diesen Portalen erhielt jeder Testnutzer
innerhalb von zwei Wochen im Schnitt fast 150 Partnervorschläge und
sechs persönliche Zuschriften. Und die Vorschläge und Interessenten
vermittelten immerhin je in der Hälfte der Fälle auch einen passenden
Gesamteindruck. Das Ergebnis der Singlebörsen fiel nur ausreichend
aus, wobei die Spannbreite von "gut" bis "mangelhaft" reichte. Die
Tester bekamen in den Singlebörsen durchschnittlich neun persönliche
Mitteilungen. Allerdings waren rund 14 Prozent der Zuschriften
unseriös und enthielten beispielsweise anzügliche Bemerkungen.
Im Test der Allgemeinen Geschäftsbedingungen deckte der Fachanwalt
verbraucherunfreundliche Regelungen und eine große Anzahl unwirksamer
Klauseln auf. Fazit des Juristen: insgesamt fünf Anbieter-AGB waren
"mangelhaft". "Transparenz ist leider ein großes Manko der Branche.
Ist man erst mal zahlender Kunde, tun die Partnerbörsen einiges,
damit das so bleibt. Pauschal von Abzocke zu sprechen, wäre aber
gegenüber den seriösen und insgesamt guten Anbietern, die es zum
Glück auch gibt, nicht gerechtfertigt", so Bianca Möller,
Geschäftsführerin des Deutschen Instituts für Service-Qualität.
"Beste Partnervermittlung 2013" wurde Parship.de. Das Portal
überzeugte durch ein sehr gutes Ergebnis im Mitgliedschaftstest. Die
Nutzer erhielten sehr treffende Partnervorschläge und ansprechende
Zuschriften. Weitere Pluspunkte: Die nutzerfreundliche und
informative Internetseite und der gute E-Mail-Service. Die Plätze
zwei und drei belegten Elitepartner.de und eDarling.de. Bei den
Singlebörsen positionierte sich Friendscout24.de auf Platz eins. Der
Anbieter punktete mit einem informativen und optisch ansprechenden
Internetauftritt, einer kompetenten telefonischen Beratung und einem
insgesamt guten Service. Auf den Rängen zwei und drei folgten
Datingcafe.de und Neu.de.
Das Deutsche Institut für Service-Qualität testete insgesamt 15
Partnerbörsen - neun Singlebörsen sowie sechs Partnervermittlungen.
Die Analyse umfasste die Bereiche Nutzerservice, Mitgliedschaft,
Leistungsumfang, Vertragsbedingungen und Sicherheit. Die Messung des
Nutzerservices basierte auf je einer umfassenden Prüfung der
Internetinhalte sowie auf jeweils zehn Bewertungen durch ausgewählte
Testnutzer. Darüber hinaus erfolgten pro Anbieter fünf verdeckte
E-Mail-Tests und - soweit telefonischer Kundenservice angeboten wurde
- außerdem jeweils fünf Mystery-Calls, also anonyme, verdeckte
Telefon-Tests. Geprüft wurden die Anbieter auch über jeweils vier
kostenpflichtige Test-Mitgliedschaften (zwei Männer, zwei Frauen).
Insgesamt flossen 350 Servicekontakte in die Analyse ein. Weiterer
Bestandteil des Tests war die Begutachtung und Bewertung der
Allgemeinen Geschäftsbedingungen und der Datenschutzerklärungen durch
den Fachanwalt Christian Oberwetter (Kanzlei Oberwetter & Olfen). Im
Fokus standen dabei sowohl die formal-juristische Korrektheit wie
auch die Verbraucherfreundlichkeit der Partnerbörsen.
Mehr dazu: n-tv Ratgeber - Test, Donnerstag, 25.07.2013 um 18:35
Uhr.
Veröffentlichung nur unter Nennung der Quelle: Deutsches Institut
für Service-Qualität im Auftrag von n-tv
Das Deutsche Institut für Service-Qualität (DISQ) verfolgt das
Ziel, die Servicequalität in Deutschland zu verbessern. Das
Marktforschungsinstitut mit Sitz in Hamburg führt zu diesem Zweck
unabhängige Wettbewerbsanalysen, B2B-Studien und Kundenbefragungen
durch. Rund 1.500 geschulte Tester sind in ganz Deutschland im
Einsatz. Die Leitung der Forschungsprojekte, bei denen
wissenschaftlich anerkannte Methoden und Service-Messverfahren zum
Einsatz kommen, obliegt einem Team aus Soziologen, Ökonomen und
Psychologen. Dem Verbraucher liefert das Institut wichtige
Anhaltspunkte für seine Kaufentscheidungen. Unternehmen gewinnen
wertvolle Informationen für das eigene Qualitätsmanagement. Das
Deutsche Institut für Service-Qualität arbeitet im Auftrag von
renommierten Print-Medien und TV-Sendern; Studien für Unternehmen
gehören nicht zum Leistungsspektrum des DISQ.
Pressekontakt:
Bianca Möller
Fon: +49 (0)40 / 27 88 91 48 - 12
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