Der Geschäftsführer der Ambulanter Pflegedienst Hellrung GmbH, Hans Joachim Hellrung, fordert die Behörden in Deutschland auf, finanzielle Unterstützung bei Inanspruchnahme von psychologischer Beratungsleistung bereit zu stellen.
"Die Mitarbeiter der Pflegedienste leisten einen Knochenjob mit hoher psychischer Belastung." Wir haben gute Erfahrung mit psychologischer Beratung gemacht, aber nicht jedes Pflegeunternehmen kann diese Zusatzkosten für die psychologische Präventionsarbeit aus eigener Tasche on top zahlen."
Anlass der Forderung ist die erneut angekündigte Hitzewelle, unter der vor allem pflegebedürftige Menschen leiden. "Für Pflegedienstmitarbeiter bedeutet das eine Zusatzbelastung. Wir müssen Zusatzleistungen bei gleichbleibendem Budget sicherstellen: z.B. werden wir über den normalen Ablauf hinaus die Flüssigkeitszufuhr kontrollieren, den Menschen mehr Abkühlung verschaffen und trotzdem müssen unsere Mitarbeiter noch ein offenes Ohr für die Sorgen der Betroffenen und deren Angehörigen haben." so Geschäftsführer Hellrung. "Und dabei fehlt dann oft jemand, der sich den Sorgen der Schwestern widmet, die nach 20 Patienten völlig ausgelaugt ins Office zurückkehren, Mitteilungsbedarf haben, teilweise Trauriges erlebt haben und zudem selbst mit der Hitze kämpfen."
Der Verband psychologischer Berater unterstützt in diesen Tagen mehr denn je.
Unter der Dachkampagne "Deutschland wird emotional stark" (www.deutschland-wird-emotional-stark.de) können sich sowohl Pflegekräfte mit Ihren Sorgen und Nöten, als auch betroffenen Angehörige an den Verband und seine Berater wenden.
"Wir stellen sicher, dass jeder im Rahmen unserer Kampagne zunächst kostenlos die entsprechende Unterstützung während der Sommermonate bekommt." Verbandsvorsitzender Rolf Neumayr appelliert aber auch an die Gesundheitsbehörde " Natürlich können wir unseren Beratern nicht unendlich viele ehrenamtliche Stunden zumuten. Aber wichtig ist, dass die hilflosen Mitmenschen es nicht ausbaden müssen."
Der Pflegedienst Hellrung freut sich über die Unterstützung und untermalt die Dringlichkeit einer Finanzierung: "Nehmen Sie das konkrete Beispiel einer 82jährigen Oma, die nach dem Schlaganfall, bettlägerig, keine Möglichkeit hat, sich selbst ein frisches Wasser zu holen, vielleicht als Abkühlung zu duschen, geschweige denn ihre bevorzugte Nahrung zu definieren.", erklärt Geschäftsführer Hans Joachim Hellrung." Sie ist darauf angewiesen, dass eine körperlich und psychisch starke Person ihr zuverlässig die lebenswichtigen Dinge möglich macht.
Und der psychische Aspekt kommt hinzu, denn sie erinnert sich an damals, als Sie selbst noch den Sommer genießen konnte, und hadert einmal mehr mit ihrer aktuellen Situation. Auch da würde die Unterstützung eines psychologischen Beraters Wunder wirken."