Die Kulturgeschichte der Shisha
Ursprünglich stammt die Shisha aus Indien, wo die ersten Wasserpfeifen ganz einfach aus einer Kokosnuss und dünnen Bambusröhrchen bestanden. Das Sanskrit-Wort "narikela" für Kokosnuss findet sich noch heute in der türkischen Bezeichnung Nargile für die Wasserpfeife wieder, während sie in Indien als Hookah bekannt ist. Das in Deutschland gebräuchliche Wort Shisha stammt dagegen vom persischen Wort "Shishe" für Glas und bezieht sich auf den gläsernen Wasserbehälter am Boden der Wasserpfeife.
Während im Westen Tabakprodukte wie Zigarren und Zigaretten immer populärer wurden, breitete sich überall im Orient bevorzugt die Wasserpfeife aus. Sie sorgte für ein zusätzliches gemeinschaftliches Erlebnis, da sich mehrere Nutzer eine große Wasserpfeife teilen konnten und zudem für einen längeren Genuss. Mit der orientalischen Einwanderung nach Westeuropa kam auch die Wasserpfeife Ende des 20.Jahrhunderts nach Deutschland und fand hier ebenfalls immer mehr Freunde.
Die Popularität der Shisha
Für die steigende Popularität der Shisha gibt es mehrere Gründe. Die vielen Anti-Raucher-Kampagnen der letzten Jahre haben dazu geführt, dass das Rauchen von Zigaretten unter Jugendlichen immer häufiger als "uncool" oder gar "asozial" gilt und der Konsum immer weiter zurückgeht. Die Shisha bietet sich da als trendy Ersatz für den Genuss an, zumal die vielen verschiedenen Geschmacksrichtungen des Shisha-Tabaks für mehr Abwechslung sorgen.
Doch auch das Gemeinschaftserlebnis spielt eine Rolle - egal ob zuhause oder im Shisha-Café sorgt der gemeinsame Genuss einer Wasserpfeife für Entspannung und "Chillen" mit Freunden jenseits des stressigen Alltags mit Schulproblemen, Ärger zuhause und Liebesdramen. Damit hat die Shisha auch nur das übernommen, was für frühere Generationen die gemütliche Runde um den Plattenteller, mit Teestövchen und Räucherstäbchen war.
Ob die Shisha nun ähnlich wie im Orient zum Teil der Alltagskultur wird, oder eine Randerscheinung unter Jugendlichen, hängt nicht zuletzt davon ab, ob sie einem rigorosen Rauchverbot zum Opfer fällt.