Wer sich operieren lassen muss, sollte den Termin dafür möglichst auf den Wochenbeginn legen. Das rät der Gesundheitsinformationsdienst "Länger und gesünder leben" des Bonner FID-Verlags in seiner aktuellen Ausgabe. "Nach einer aktuellen Studie des Imperial College in London ist das OP-Risiko an einem Montag am geringsten", erklärt Dr. Ulrich Fricke. Laut dem Chefredakteur von "Länger und gesünder leben" haben die Forscher die Daten von über vier Millionen Operationen ausgewertet. Sie interessierte vor allem die Frage, wie viele Patienten innerhalb von 30 Tagen nach dem Eingriff verstarben. Notfall-Operationen wurden dabei nicht berücksichtigt.
Überlastung und Unterversorgung
"Insgesamt überlebten etwa 6,7 von 1.000 Patienten eine Operation nicht", so Dr. Ulrich Fricke. Doch wenn man sich die einzelnen Wochentage anschaut, zeigt sich eine bedenkliche Tendenz: "Am sichersten waren Operationen am Montag mit 5,5 Todesfällen pro 1.000 Patienten. Bereits am Dienstag stieg das OP-Risiko um sieben Prozent an, mittwochs um 15 Prozent, donnerstags um 21 Prozent und freitags sogar um 44 Prozent", fasst Fricke die Londoner Studie zusammen. Die Forscher vermuten, dass im Laufe der Arbeitswoche die Konzentrationsfähigkeit des oft überlasteten Klinikpersonals abnimmt. "Doch es gibt noch einen anderen Grund", ergänzt Dr. Fricke: "Schwere Komplikationen treten bevorzugt ein bis zwei Tage nach einer OP auf. Wenn diese dann auf einen Samstag oder Sonntag fallen, ist die Personaldecke in den Kliniken für eine optimale Versorgung oft zu niedrig."
Komplizierte OPs nur zum Wochenanfang
Vor allem bei komplizierten Eingriffen, etwa bei Bypass-Operationen am Herz, dem Entfernen von Teilen der Lunge oder des Darms oder einem Aorten-Aneurysma, rät der Experte zu einem möglichst frühen Termin im Wochenverlauf. Denn hier steige den Londoner Daten zufolge das Risiko zum Wochenende hin besonders stark an. Bei weniger riskanten Eingriffen spielt dagegen laut Studie der Termin eine eher untergeordnete Rolle.