Etwa jeder dritte ältere Mensch hat eine schwache
Blase, ab dem siebzigsten Lebensjahr ist es sogar jeder zweite.
Einfach hinnehmen müssen die Betroffenen das aber nicht. Selbst für
sehr alte Menschen gibt es wirksame Hilfen gegen plötzlichen
Harndrang oder ungewolltes Tröpfeln. Dazu gehört zum Beispiel ein
übersichtliches Wohnumfeld.
Vor allem Senioren, die nicht mehr gut zu Fuß sind, sollten dafür
sorgen, dass die Toilette von jedem Raum aus rund um die Uhr leicht
erreichbar ist. Die wichtigste Maßnahme: Stolperfallen raus. Dafür
müssen Zimmerpflanzen oder Beistelltische nicht gleich ganz
verschwinden - vielleicht findet sich eine Ecke, in der sie gut
wirken und dennoch nicht behindern. Darüber hinaus ist es wichtig,
Läufer und Teppiche gut zu fixieren sowie Kabel durch geschicktes
Verlegen aus dem Weg zu räumen. Vor allem nachts sollte die
Badezimmertür offen stehen und der Toilettendeckel hochgeklappt sein.
Wichtig ist außerdem eine gute Beleuchtung, etwa durch Nachtleuchten
in Flur und Bad. Haltegriffe neben der Toilette erleichtern das
Hinsetzen und Aufstehen. Wenn es auf der Toilette schnell gehen soll,
sind Hosen mit Gummizug, Druckknöpfen oder Klettverschluss
praktischer als herkömmliche Hosenknöpfe.
Behelfen ist gut, behandeln ist besser
Solche Maßnahmen erleichtern den Alltag mit Blasenschwäche -
bessern können sie diese aber nur bedingt. Auch ältere Betroffene
sollten unbedingt ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen. In den meisten
Fällen kann eine Kombination aus medikamentösen und
nicht-medikamentösen Maßnahmen die Beschwerden deutlich lindern.
Weitere Tipps und Hintergrundinformationen enthält die kostenfreie
Broschüre "Blasenschwäche ist kein Schicksal", herausgegeben von der
Deutschen Seniorenliga. Deutsche Seniorenliga e.V. (DSL),
Heilsbachstraße 32, 53123 Bonn; www.dsl-blasenschwaeche.de.
Bestell-Hotline 01805 - 001 905 (0,14 Euro/Min aus dem deutschen
Festnetz, Mobilfunkpreise abweichend).
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