Bereits zur Halbzeit des Bierfestivals war den Initiatoren des
Craft-Beer-Pavillons klar: Das Interesse des deutschen Verbrauchers
an geschmacksintensiven Bieren aus den USA ist enorm. Durch die
unerwartet hohe Besucherfrequenz mussten ständig Boten ins Kühllager
geschickt werden, um Nachschub zu holen. Schon am ersten Abend war
das Fassbier ausverkauft. Sylvia Kopp von der Berlin Beer Academy ist
erschöpft und glücklich: "Die rege Nachfrage zeigt, dass kunstfertig
Gebrautes im Trend liegt. Die deutschen Konsumenten haben Craft-Bier
entdeckt!"
Die Berlin Beer Academy hatte 10.000 Flaschen amerikanischer
Braukunst auf dem transatlantischen Seeweg nach Deutschland gebracht,
um sie am vergangenen Wochenende dem Publikum des 17. Internationalen
Berliner Bierfestivals vorzustellen. Die neue Biergenussschule
kredenzte die weit gereiste Ware im neuen Craft-Beer-Pavillon der
Biermeile und präsentierte sich zugleich selbst erstmals der
Öffentlichkeit. Als Gäste waren die amerikanischen Brauer Greg Koch
von Stone Brewing und Doug Odell von Odell Brewing am Stand. Craft
Beer, so der Tenor, sei eine Bewegung von unten, getrieben von der
Innovationskraft mutiger Brauer, die mit Herz, Können und Engagement
Neues zaubern. Craft-Biere sind lebendiger Ausdruck ihres Kreateurs -
ganz im Gegensatz zu den am Massenabsatz orientierten Konzepten von
Großbrauereien.
Olav Vier Strawe, Mitbegründer der Berlin Beer Academy und Inhaber
der Woodfour-Brauerei in Kalifornien, ist überzeugt: "Das Interesse
der Biermeile-Besucher beweist, dass Craft Beer kein Gourmettrend
ist, sondern mitten ins Herz der Konsumenten trifft." Die
Begeisterung für mehr Geschmack und größere Auswahl habe sich auch in
der Nachfrage nach ganz unterschiedlichen Bierstilen gezeigt. Extrem
bittere India Pale Ales waren ebenso gewünscht wie fassgelagerte
Fruchtbiere oder flaschengereifte Saisons. Strawe: "Damit ist der
Verbraucher viel weiter als das Angebot in Deutschland. Händler und
Gastronomen müssen nun nachziehen."
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