Humboldt-Stipendium: Forscherin aus den USA zu Gast am Bernhard-Nocht-Institut
Die Biologin Dr. Kathleen E. Rankin (29) erhält in Anerkennung ihrer bisherigen wissenschaftlichen Leistungen ein Forschungsstipendium der Alexander von Humboldt-Stiftung. Mit diesem Stipendium verstärkt sie bis April 2011 die Malariaforschung am Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin (BNI) in Hamburg.
Dr. Kathleen E. Rankin ist bereits die dritte Wissenschaftlerin, die über ein Humboldt-Stipendium ihre Forschungsarbeit zur Malaria am BNI aufnimmt. In der Arbeitsgruppe Malaria I unter der Leitung von PD Volker Heussler befasst sie sich in ihrer Arbeit vor allem mit der Fragestellung, wie der Malariaerreger Plasmodium in der Leberphase der Malaria-Infektion seine Ernährung sicherstellt und welche Rolle den Wirtszellen dabei zukommt.
Die Invasion der Malaria-Parasiten in die menschlichen Leberzellen kennzeichnet die asymptomatische Phase der Krankheit. Dabei vermehrt sich der Parasit explosionsartig: in nur wenigen Tagen können aus einem einzigen Erreger bis zu 40.000 Nachkommen entstehen. Diese gelangen von der Leber in den Blutstrom und lösen dort die Krankheitssymptome aus. Unklar bleibt bislang, wie der Parasit die menschlichen Leberzellen manipuliert, um deren Nahrungsressourcen für seine eigene Vermehrung anzuzapfen. Ist dieser Prozess verstanden, könnte man in einem nächsten Schritt darauf abzielen, die Nahrungsbeschaffung des Parasiten zu stören, um die Entstehung der Erkrankung zu verhindern.
Dr. Kathleen E. Rankin studierte an der University of Washington in Seattle, USA, Biologie. Nach Abschluss ihrer Doktorarbeit im vergangenen Jahr lässt sie nun ihre exzellenten Kenntnisse der Zellbiologie in die Malaria-Forschung des Tropeninstituts einfließen, mit dem Ziel, die Biologie des Malaria-Parasiten besser zu verstehen. Neben dem Humboldt-Stipendium hat sie bereits weitere Auszeichnungen und Preise erhalten ? unter anderem belegte sie im Dezember 2007 beim ?Cell Dance Microscopy Award? der American Society for Cell Biology den zweiten Platz.
Plasmodium falciparum ist der Erreger der Malaria tropica und damit der gefährlichste der insgesamt fünf Malariaerreger, die den Menschen befallen können. Noch immer fallen der Malaria jährlich bis zu drei Millionen Menschen zum Opfer, vor allem Kinder unter fünf Jahren. Einen wirksamen Impfstoff gibt es bislang nicht.
Als führende Organisation zur Förderung ausländischer Spitzenwissenschaftler ermöglicht die Alexander von Humboldt-Stiftung jährlich über 1.800 Forscherinnen und Forschern aus aller Welt eine wissenschaftliche Tätigkeit in Deutschland. Das Humboldt-Forschungsstipendium für Postdoktoranden ermöglicht ein selbst gewähltes, langfristiges Forschungsvorhaben (6-24 Monate) in Kooperation mit einem selbst gewählten wissenschaftlichen Gastgeber an einer Forschungseinrichtung in Deutschland.
Kontakt für die Medien:
PD Dr. Volker Heussler
Leiter AG Malaria I
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