"Wer mich nachts mitnimmt, lässt mich morgens wieder frei." - So lautet ein selbstironischer Spruch. Bei dem Diebstahl eines Überführungsfahrzeugs des Bestattungsunternehmens Deussen in Merkstein in der Nacht zum Donnerstag wird es ähnlich abgelaufen sein: das von außen neutral gehaltene Fahrzeug, ein Caddy, wird die ahnungslosen Diebe mit seiner Innenausstattung überraschen. Die erste Frage von Versicherung und Polizei war denn auch, ob sich in dem Fahrzeug noch eine Leiche befinde, was jedoch selbstverständlich nicht der Fall ist.
Der Leichenwagen war über Nacht auf einem Parkplatz nahe dem Sitz des Bestattungsunternehmens an der Geilenkirchener Straße in Herzogenrath-Merkstein geparkt worden. Anscheinend hielten ihn die Diebe für ein gewöhnliches neues Fahrzeug und bemerkten ihren Irrtum nicht sofort. Das Kopfschütteln war angesichts dieser Kombination von Kriminalität und Begriffsstutzigkeit auf allen Seiten groß.
"Gerade durch die verdunkelten Scheiben sollte dieses Fahrzeug nicht wie ein Bestattungskraftwagen aussehen", so Bestatter Holger Deussen: "Trotzdem hätte den Dieben beim Einsteigen durch die geschlossene Trennwand zwischen Fahrer und Rücksitzen auffallen müssen, dass sie keinen normalen Wagen stehlen. Mit einem Überführungswagen werden sie wenig anfangen können. Ein Wohnmobil werden sie sich daraus kaum bauen wollen."
Es ist üblich, dass manche Überführungsfahrzeuge von außen neutral gehalten sind, für Unternehmensstandorte beispielsweise in der Nähe von Seniorenheimen oder Krankenhäusern ist ein neutral gehaltener Wagen angemessener.