sup.- Übergewichtige Kinder sind nicht "rund und gesund", was immer noch viele Eltern glauben. Das zeigt eine Studie der Universität Leipzig unter Leitung von Dr. Susann Blüher und Dr. Petra Baum, bei der das autonome Nervensystem untersucht wurde. Es arbeitet unabhängig von Willen sowie Bewusstsein, ist zuständig für die nervale Versorgung der inneren Organe und reguliert Kreislauf, Verdauung, Atmung sowie den Wärmehaushalt des Körpers. Um die Funktionen des autonomen Nervensystems zu prüfen, wurden bei 90 übergewichtigen oder adipösen Kindern und Jugendlichen sowie bei 59 normalgewichtigen zwischen sieben und 18 Jahren die Herz-, Pupillen- und Hautreaktionen getestet. Das Ergebnis: Bei den Kindern und Jugendlichen, die zu viele Pfunde auf die Waage bringen, wurde eine signifikant verminderte Nervenaktivität registriert. Die Pupillen reagierten beispielsweise verlangsamt auf veränderte Lichtverhältnisse, außerdem war die Anpassungsfähigkeit der Herzschlagfrequenz an Ruhe und Belastungen vermindert.
Die Resultate der Studie unterstreichen einmal mehr, wie wichtig es ist, dass Eltern Übergewicht bei ihrem Nachwuchs nicht verharmlosen. 15 Prozent der Kinder und Jugendlichen in Deutschland sind mittlerweile übergewichtig, davon sechs Prozent bereits adipös. Neben einseitiger Ernährung ist Hauptgrund für diese Entwicklung der zunehmend bewegungsarme Lebensstil der heutigen Kids. Hier müssen Eltern dringend gegensteuern und zu regelmäßiger körperlicher Aktivität und Sport motivieren. Wie dies dem jeweiligen Alter des Nachwuchses entsprechend gelingen kann, darüber informiert z. B. das mehrsprachige Ratgeber-Portal www.komm-in-schwung.de.