Gesunde Nägel sind klar, glatt und zartrosa. Das monatliche Wachstum der Nägel ist abhängig vom Lebensalter, der Ernährung, von der Gesundheit und der individuellen Belastung der Nägel. Fingernägel wachsen schneller als Zehennägel: Etwa drei bis sechs Monate dauert es, bis sich ein Fingernagel erneuert hat; bei den Zehennägeln mitunter neun bis zwölf Monate. Mit zunehmendem Alter nimmt die Wachstumsrate der Nägel ab, die Dicke der Nagelplatte zu. Meist werden die Nägel dadurch trüber, glanzlos oder gelblich. Häufig entsteht auf der Nagelplatte dann auch eine Längsriffelung.
Es gibt eine Reihe von Veränderungen der Nägel, deren Ursache tiefer liegt. Stimmt in unserem Inneren etwas nicht, ist oft auch das Aussehen der Nägel verändert. Zahlreiche Erkrankungen können zu Nagelveränderungen wie Verfärbungen oder Verdickungen führen. Manchmal sind diese Veränderungen regelrechte Notsignale des Körpers.
Problemnägel
Viele Menschen leiden unter brüchigen, spröden Nägeln. Schon bei geringen Stoßverletzungen splittern ihre Nägel schichtweise auf oder reißen ein, was sehr schmerzhaft sein kann. Rund 20 Prozent der Bevölkerung sind betroffen - Frauen etwa doppelt so häufig wie Männer. Nagelveränderungen wie beispielsweise Bruchnägel sind entweder erworben oder treten altersbedingt auf.
Auslöser von Nagelveränderungen können beispielsweise Infektionen, Tumoren, Hauterkrankungen wie Schuppenflechte (Psoriasis), Pilze oder die Einnahme spezieller Medikamente sein. Betroffene sprechen dann meist von ihren "Problemnägeln":
Bei Erkrankungen des Magen-Darm-Traktes, bei Nieren- oder Lebererkrankungen treten Nageldeformationen häufig auf. Auch Medikamente wie beispielsweise Antibiotika, Zytostatika, Östrogene, Betablocker, Barbiturate können unterschiedliche Nagelveränderungen auslösen. So finden sich bei der Einnahme von Breitbandantibiotikum oft Querfurchen, Vergilbungen auf der Nagelplatte oder sogenannte Splitterblutungen. Streifige und diffuse Pigmentierungen können durch die Einnahme von Antimalariapräparaten hervorgerufen werden. Bei Heparin-Patienten entwickeln sich oft rote Querbänder oder Pigmentierungen auf den Nägeln. Durch die Einnahme von Zytostatika sind Querfurchen, weiße Querbänder, Splitterblutungen, Pigmentierungen und Nagelbruch häufig auftretende Nagelveränderungen.
Nagelpilz
Nagelpilzerkrankungen (Nagelmykose) nehmen mit steigendem Lebensalter zu. Dabei sind die Zehennägel viel häufiger betroffen, als die Fingernägel. Ein geschwächtes Immunsystem, hohes Alter sowie Haut- oder Nagelverletzungen begünstigen die Entstehung von Nagelpilz. Der Nagel verändert durch den Pilz die Farbe und Form, was sehr unschön aussieht. Auch zu enge Schuhe oder das häufige Tragen von schweren Arbeitsschuhen mit Eisenkappen oder Sportschuhen begünstigen eine Pilzentstehung an den Fußnägeln. Meist sind zunächst nur die Großzehennägel betroffen, danach in der Häufigkeit die Nägel der Kleinzehen. Bei Verdacht auf Nagelpilz sollt ein Hautarzt aufgesucht werden. Nur er kann durch mikroskopische Untersuchungen oder das Anlegen einer Pilzkultur diagnostizieren, ob eine Pilzerkrankung vorliegt oder nicht.
Nagelbeisser
Menschen, die ihre Nägel stark abkauen und/oder intensiv an der Nagelhaut knabbern, schämen sich oftmals dafür und versuchen ihre Hände in der Öffentlichkeit zu verstecken. Bei diesen sogenannten "Nagelbeissern" ist eine regelmäßige professionelle Maniküre anzuraten. Neben der Pflege, dem Neuaufbau und dem Schutz der Nägel steht auch eine intensive Nagelhautpflege im Vordergrund. Mit etwas Ausdauer und Disziplin können sich die Naturnägel wieder erholen und das Selbstwertgefühl steigt.