München, 04. September 2013 - Prüfungsangst hat wahrscheinlich jeder schon einmal erlebt: Das Herz klopft, die Hände zittern, man schwitzt und fürchtet einen gedanklichen Blackout. Wie man solch angespannte Situationen meistern kann, verrät Gesundheitsredakteurin Claudia Galler von jameda, Deutschlands größter Arztempfehlung (http://www.jameda.de).
Was ist Prüfungsangst?
Unter Prüfungsangst versteht man die Angst vor Situationen, in denen die eigenen Fähigkeiten bewertet werden. Dies kann eine schriftliche oder mündliche Prüfung oder auch ein Praxistest sein. Evolutionsgeschichtlich hat Angst eine wichtige Aufgabe: Droht Gefahr, treibt sie den Menschen zu Flucht oder Kampf an, die Sinne werden geschärft und Energien mobilisiert. Doch sind Aufregung und Anspannung zu groß, kann Angst auch lähmen, die Präsentation der eigenen Fähigkeiten in einer Prüfung kann darunter leiden. Die Furcht vor der eigentlichen Prüfung wird oft durch zahlreiche "Nebenschauplätze" angeheizt: Man schämt sich für Misserfolg und hat Angst, vor Eltern, Partnern oder Arbeitskollegen als Versager dazustehen. Auch die berufliche Karriere kann durch schlechtes Abschneiden auf dem Spiel stehen. Eine missglückte Prüfungssituation nagt am Selbstwertgefühl, das Vertrauen in die eigene Person kann schwinden. Zwar sind derartige Gründe für Prüfungsangst nachvollziehbar, das Ausmaß der Angst jedoch ist in den meisten Fällen der Situation keineswegs angemessen.
Gute Vorbereitung ist die halbe Miete
Zunächst verschafft man sich einen Überblick über den zu lernenden Stoff, ein Zeitplan hilft, die meist immense Menge in überschaubare Portionen zu unterteilen. Es gilt auch hier: Schwerpunkte setzen und Mut zur Lücke! Wer sich gut vorbereitet, übernimmt gleichzeitig eine aktive Rolle und kann so das Gefühl der Ohnmacht ablegen.
Ängste annehmen und rational entkräften
Ängste kann man nicht wegzaubern. Man sollte sie annehmen, analysieren und ihnen rationale Argumente entgegenstellen. So bedeutet ein Nichtbestehen der Prüfung keinen Weltuntergang, Prüfungen kann man in der Regel wiederholen. Auch wird in einer Prüfung nicht der Wert als Mensch geprüft, sondern erlerntes Wissen abgefragt. Es kann helfen, die Ängste aufzuschreiben, sie somit auf Papier "zu bannen" und aus dem Kopf zu bekommen.
Visualisieren und positiv denken
Nicht nur Leistungssportler können durch Visualisierung bessere Ergebnisse erzielen. Auch vor Prüfungen ist es sinnvoll, eine Vorstellung vom eigenen Erfolg zu entwickeln. Was höre, sehe, fühle und sage ich, wenn ich die Prüfung bestanden habe? Je detaillierter man sich dabei die Situation ausmalt, desto besser lässt sie sich verinnerlichen. Negative Gedanken nach dem Motto "Ich falle bestimmt durch" dürfen gar nicht erst aufkommen. So abgedroschen es auch klingen mag, ein guter Leitsatz ist "Ich schaffe das!".
Bei einem Blackout Ruhe bewahren
Entspannungsmethoden wie Autogenes Training, Yoga oder Muskelentspannung nach Jacobson helfen, innere Unruhe und Aufregung in der Vorbereitungsphase abzubauen. Sport schafft einen guten Ausgleich zur Kopfarbeit, Zeit für schöne Unternehmungen sollte sein, um sich zu belohnen und Ablenkung zu finden. Tritt der gefürchtete Fall eines Blackouts in der Prüfung ein, ist das Wichtigste: Ruhe bewahren! Tiefe Atemzüge helfen, körperliche Anspannung zu lockern, den gedanklichen Anschluss kann man wiederfinden, indem man den letzten Satz wiederholt oder den Prüfer bittet, die letzte Frage noch einmal zu stellen.
Bei weiteren Fragen zum Thema Prüfungsangst können Sie sich an einen Arzt wenden. Gut bewertete Psychotherapeuten finden Sie z.B. auf jameda (http://www.jameda.de/aerzte/psychiater-u-psychotherapeuten/fachgebiet/).