Derzeit genießen die Weintrauben sehr warme Tage und kühle Nächte, das macht die Traube süß und damit wird eines der wichtigsten Ziele, ein hoher Zuckergehalt, alleine durch das entgegenkommende Zutun der Natur erreicht.
Auf den Straßen geben in wenigen Tagen die Traktoren den Ton an. Voll beladen mit aromatischen, sonnenverwöhnten Trauben machen sie sich von ebenen Weinlagen und steilen Weinbergen auf zu den Weingütern, Kellereien und Genossenschaften, damit aus den Trauben die Vielzahl der qualitätsvollen Südtiroler Weine werden kann. Ob am Kalterer See im Süden Südtirols, in St. Magdalena bei Bozen oder bei den hinsichtlich ihrer Lagerfähigkeit herausragenden Weinen des Meraner Terroir - der Fokus der Kellereien, der freien Weinbauern und der privaten Weingüter liegt dabei nicht mehr, wie noch vor einigen Jahrzehnten, auf Masse, sondern ganz eindeutig auf Klasse. Das beweist nicht zuletzt die internationale Anerkennung, die den Südtiroler Weißweinen und Rotweinen jährlich zu Teil wird.
Die Zeit der Weinlese, des Wimmens, wie die Südtiroler sagen, ist eine ganz besondere Zeit in den Südtiroler Tälern. Mit Spannung wird jeder neuer Jahrgang erwartet, die Weinlese von ganzen Familien mit viel Leidenschaft gepflegt. Vom Eisacktal, das vor allem für seine aromatischen Weißweine regelmäßig Auszeichnungen aus aller Welt erhält, über die Bozner Weinlagen, der Quelle der Etsch entgegen hinein ins Meraner Land und zurück Richtung Süden, an der Südtiroler Weinstraße entlang bis hinab nach Salurn, zum südlichsten Zipfel von Südtirol, reihen sich die Weinberge aneinander. Bereits in den letzten Augusttagen wurde in einigen Lagen mit der Weinlese begonnen. Und wer arbeitet, der darf auch feiern. Vom Wimmfest am Schloss Katzenzungen über die letzte Traubenfuhre in Girlan an der Weinstraße bis zum Merano WineFestival (09.-11. November) wird die Weinlese - wie sollte es in Südtirol auch anders sein - allerorts von zahlreichen Weinfesten begleitet.