fit und munter - Schattenseite eines heißen Sommers / DLRG: 361 Menschen ertranken in deutschen Gewässern

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Schattenseite eines heißen Sommers / DLRG: 361 Menschen ertranken in deutschen Gewässern


In deutschen Gewässern sind bis August dieses
Jahres mindestens 361 Menschen ertrunken, 93 Opfer mehr als im
Vorjahreszeitraum. Die Todesfälle durch Ertrinken stiegen damit um
34,7%. Allein in den Ferienmonaten Juni bis August kamen 250 Menschen
im Wasser ums Leben. Diese Zahlen gab die Deutschen
Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) heute in Bad Nenndorf bekannt.
DLRG-Präsident Dr. Klaus Wilkens: "Das ist die Schattenseite eines
schönen Sommers. Wir mussten mit einem Anstieg der Ertrinkungszahlen
rechnen. Das heiße Wetter mit teilweise tropischen Temperaturen hat
den Anstieg wesentlich begünstigt. Viele Menschen sind zur Abkühlung
an die Küsten und Binnengewässer geströmt. Nach unseren Erfahrungen
ertrinken In einem schöner Sommer über 100 Menschen mehr als in einem
durchschnittlichen Sommer. Im Vergleich mit dem Sommer 2012 verloren
114 Menschen mehr ihr Leben". Das Hochwasser im Mai und Juni forderte
vier Opfer.

81% ertranken in Binnengewässern: 142 Menschen kamen in Flüssen
und Bächen um, 138 in Seen und 11 Menschen starben in Kanälen. In den
Meeren starben 22 Personen, 17 davon in der Ostsee, fünf in der
Nordsee. Elf Menschen ertranken in einem Schwimmbad sieben in einem
privaten Gartenteich oder Swimmingpool, 30 weitere verloren in einem
Hafenbecken, Graben oder an anderen Orten ihr Leben. "Die meisten
Opfer ertranken in unbewachten Gewässern. Selbstüberschätzung,
gesundheitliche Vorschädigungen, Übermut, Leichtsinn und Unkenntnis
über objektive Gefahren sind oft ursächlich für tödliche Unfälle im
Wasser. Das Risiko in unbewachten Gewässern zu ertrinken ist um ein
Vielfaches größer als in Bädern und Küsten, die von
Rettungsschwimmern bewacht werden", nennt der DLRG-Präsident Orte und
Ursachen. "Unsere ehrenamtlichen Retter hatten überall viel Arbeit,
die Strände und Bäder waren oft voll besetzt. Ohne ihre schnelle
Hilfen wäre die Zahl der Ertrunkenen noch deutlich höher", so Dr.
Wilkens weiter.

Bisher sind 32 Jungen und Mädchen im Alter bis 15 Jahren
ertrunken. Im Vergleich mit dem Vorjahreszeitraum hat sich die Zahl
der Kinder mehr als verdoppelt. Elf Opfer gab es bei Kindern im
Vorschulalter, 12 waren im Grundschulalter zwischen sechs und zehn
Jahre alt und neun zwischen elf und 15. "Nach der positiven
Entwicklung in den letzten 12 Jahren, in dem wir das Ertrinken von
Kinder von 93 auf 18 senken konnten, ist dieser Anstieg ein
Rückschlag. Für die DLRG, Kindergärten und Schulen heißt das, mit der
frühzeitigen Gefahrenaufklärung und der Schwimmausbildung nicht
nachzulassen und sie konsequent weiterzuführen", sieht Dr. Wilkens
weiteren Handlungsbedarf.

171 Personen waren 50 Jahre und älter als sie ertranken. In den
Altersklassen 51 bis 55 und 71 bis 75 ertranken jeweils 27 Männer und
Frauen. In diesem Jahr besonders betroffen waren die 46- bis
50-Jährigen. 31 in dieser Altersgruppe verloren im Wasser ihr Leben.
Besonders betroffen sind ältere Männer. Keine Veränderungen gegenüber
den Vorjahren gibt es in der Verteilung nach Geschlecht: 70
ertrunkenen Frauen (19%) stehen 290 Männer (81%) gegenüber.

In bayerischen Gewässern sind bisher 73 Menschen ertrunken, das
sind 23 Opfer mehr als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Mit großem
Abstand folgen die Bundesländer Niedersachsen (41),
Nordrhein-Westfalen (40) und Baden-Württemberg mit 37 Todesfällen. In
der Statistik Ertrinken nach Orten folgen mit Mecklenburg-Vorpommern
(32) und Sachsen (22) zwei ostdeutsche Bundesländer. Der
West-Ost-Vergleich der Bundesländer zeigt folgendes Bild: In den
westdeutschen Ländern ertranken 259 Menschen in ostdeutschen
Gewässern 102. Gegenüber dem Vorjahr stiegen die tödlichen
Wasserunfälle um zwei auf 28 Prozent an. Die sicherste Region ist
wieder das Saarland, in dem ein Mensch ums Leben kam.



Pressekontakt:
Martin Janssen, Telefon: 05723-955441 und Mobilfunk 0172-4244578
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