fit und munter - Nach Herzproblemen wieder in Fahrt kommen / Ergotherapeuten schauen bei der Nachbehandlung auf jedes Detail

fit und munter

Nach Herzproblemen wieder in Fahrt kommen / Ergotherapeuten schauen bei der Nachbehandlung auf jedes Detail


Herzinfarkt, Herzrhythmusstörungen oder
Herzinsuffizienz: Jede dieser kardiologischen Erkrankungen zählt zu
den Volkskrankheiten unserer Zeit und betrifft Viele. Alleine über
300.000 Menschen jährlich erleiden in Deutschland gemäß der deutschen
Herzstiftung einen Herzinfarkt. Nach einem solchen Ereignis stellt
sich immer die Frage "Wie geht es weiter?" Bei der Nachbehandlung und
Behandlung der Folgeerscheinungen kardiologischer Erkrankungen
spielen Ergotherapeuten wie Hiltrud Brunnengräber (DVE) im Team mit
anderen Therapeuten eine besondere Rolle und ermöglichen den Weg
zurück in ein erfülltes Leben.

Patienten mit Herzproblemen leiden unter vielen Belastungen -
nicht nur denen, die zu ihrer aktuellen Krankheitssituation geführt
haben. Wer beispielsweise nach einem Herzinfarkt in eine
kardiologische Reha-Einrichtung kommt, kämpft auch mit Ängsten,
Gefühlen der Hilflosigkeit, Depressionen und mehr. Das verwundert
nicht, denn oft genug müssen diese Menschen bei nahezu null wieder
anfangen. "Unsere Patienten sind nach ihrer Herz-OP oder weil sie
zusätzlich lange liegen mussten, häufig in ihrer Mobilität sehr
eingeschränkt. Zu Anfang - gerade wenn sie schon älter sind - übe ich
mit ihnen einfachste Dinge wie Aufstehen und Gehen, sich waschen oder
Anziehen. Denn solche selbstverständlichen Alltagshandlungen sind die
Ausgangsbasis für alles Weitere.", so Hiltrud Brunnengräber,
Ergotherapeutin im Deutschen Verband der Ergotherapeuten e.V. (DVE).
Was sich banal anhört, ist jedoch essentiell. Denn es ist bekannt,
wie wichtig die subjektive Wahrnehmung der eigenen Befindlichkeit für
den weiteren Verlauf des Heilungsprozesses ist. Erfolge und der
Aufbau von Selbstvertrauen sind der Motor, der diese Patienten
antreibt. Vom ersten Gespräch an ist daher das Ziel in der
Ergotherapie herauszufinden, welches die bedeutendsten Bedürfnisse
des Einzelnen sind. Und daran arbeiten die Ergotherapeuten in ihren
Behandlungen konsequent, damit ihre Klienten verloren gegangene
Fähigkeiten nach und nach zurückerlangen und regelmäßig
Erfolgserlebnisse haben, so dass die Motivation erhalten bleibt.

Herzpatienten: Grenzen akzeptieren lernen

Bis zur Erschöpfung gehen, leisten und noch mehr leisten bis man
nicht mehr kann - so sah das Leben vieler Patienten mit
kardiologischen Problemen vorher aus. Um gesund zu werden und zu
bleiben, müssen sie ihre Lebensführung und Gewohnheiten ändern,
vielleicht neue Hobbies finden, die Ernährung umstellen und für
Stressabbau sorgen. "Dafür hat die Ergotherapie prima Methoden.",
erklärt Hiltrud Brunnengräber. "Ich interessiere mich bis in jede
Einzelheit dafür, wie das Leben meiner Klienten vor ihrer
kardiologischen Erkrankung aussah und gemeinsam setzen wir dann neue
Prioritäten, gestalten den künftigen Tagesablauf gezielt bis ins
Detail und üben kontinuierlich, damit sie zuhause und in ihrem Leben
wieder gut zurechtkommen." Selbst bei eingeschränkter
Konzentrationsfähigkeit, die sich nicht selten nach einem operativen
Eingriff zeigt, greifen ergotherapeutische Maßnahmen. Auch wenn
diese Defizite durch eine Mangeldurchblutung, wie sie beispielsweise
bei einer Herzinsuffizienz eintritt, verursacht wurden, hilft
Hirnleistungstraining ausgezeichnet. Zudem vermittelt es den
Patienten spür- und messbare Erfolge bei der Genesung.

Ergotherapeuten: Klienten coachen und motivieren

Fast alle Herzpatienten benötigen seelischen Beistand, Bestätigung
und Motivation - ein Prinzip, nach dem die Ergotherapie bei vielen
Erkrankungen verfährt. Verstärkt bei älteren Menschen kommt häufig
hinzu, dass sie sich plötzlich nichts mehr zutrauen oder resignieren,
ein Fall für routinierte Ergotherapeutinnen wie Hiltrud
Brunnengräber. Diese haben da so ihre Vorgehensweisen und arbeiten
beharrlich mit ihren Klienten daran, dass sie den Weg zum Supermarkt
und Aufgaben im Haushalt ebenso wieder bewältigen lernen, wie
Freizeitgestaltung oder andere, alltägliche Dinge. Häufig sind es die
jüngeren Patienten, die am liebsten "alles wieder können" möchten,
was sie vor ihren Herzproblemen konnten. Das ist nicht ausgeschlossen
und eine Spezialität der Ergotherapie, genau den richtigen
Ansatzpunkt zu finden, um die Fähigkeiten wiederzuerlangen, aber
nicht in alte Überlastungsmuster zurückzufallen. Auch in puncto
Berufstätigkeit unterstützen Ergotherapeuten ihre Klienten nach einem
kardiologischen Vorfall. Sie werden bei der beruflichen
Wiedereingliederung aktiv und vermitteln zwischen dem zu
integrierenden Klienten und seinem Arbeitgeber und den Kollegen oder
sie begleiten ihn bei der beruflichen Umorientierung.

Fazit: Das Einbeziehen von Ergotherapeuten in die Behandlung von
Folgeerscheinungen kardiologischer Erkrankungen trägt aus vielerlei
Gründen zum Therapieerfolg bei und führt dazu, dass die Patienten ihr
Leben wieder selbst in die Hand nehmen können.

Informationsmaterial erhalten Interessierte bei den
Ergotherapeuten des Deutschen Verbandes der Ergotherapeuten e.V.
(DVE). Diese sind über die Therapeutensuche auf www.dve.info.zu
finden.



Pressekontakt:
Angelika Reinecke, Deutscher Verband der Ergotherapeuten,
Referentin für Öffentlichkeitsarbeit,
Telefon: 033203 - 80026,
E-Mail: a.reinecke@dve.info
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