Herzensangelegenheit Golf: Mit dem richtigen Schwung gegen das Infarktrisiko!
Wenn selbst Leistungssportler einem plötzlichen Herztod erliegen, kommt man schon mal ins Grübeln: Ist Sport doch gar nicht so gesund? Steigt durch die Bewegung gar das Risiko für Herzanfälle? Im Gegenteil: Gerade Ausdauersportarten wie Golf stärken das Herz und verlängern das Leben. Warum das so ist und wie man im Fall der Fälle richtig reagiert, erklären die Vereinigung clubfreier Golfspieler (VcG) und ihre Experten anlässlich der bundesweiten „Woche der Wiederbelebung“.
Wiesbaden, 12. September 2013. Der plötzliche Herztod gehört in Deutschland zu den häufigsten Todesursachen: Bis zu 100.000 Menschen sterben jedes Jahr an einem vollständigen Ausfall der Herzfunktion. Viele von ihnen hätten durch entsprechende Wiederbelebungsmaßnahmen gerettet werden können: Bei schneller Hilfe gelingt in etwa jedem dritten Fall die Reanimation, auch auf dem Golfplatz! „Grund für den Herztod ist fast immer eine schnelle Herzrhythmusstörung. Das Herz kann keine Leistung erbringen. Die Folge: Der Kreislauf bricht zusammen, das Gehirn wird nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff versorgt, woraufhin es innerhalb kürzester Zeit zur Bewusstlosigkeit kommt und ohne Gegenmaßnahmen rasch der Tod eintritt“, erklärt Hugo Van Aken, Professor am Universitätsklinikum Münster und Mitinitiator der „Woche der Wiederbelebung“*. Die bundesweite Aktionswoche vom 16. bis 22. September 2013 klärt über den plötzlichen Herztod auf und gibt Laien Verhaltenstipps für den Notfall. „Wenn in Deutschland mehr Ersthelfer Wiederbelebungsmaßnahmen durchführen, könnten ungefähr 5.600 Menschenleben pro Jahr gerettet werden. Dies entspricht etwa der jährlichen Zahl an Straßenverkehrstoten in Deutschland“, so Prof. Van Aken.
Vermeidbarer Tod
Der plötzliche Herztod macht vor nichts und niemandem Halt, auch nicht vor der Welt des Sports: Pro Jahr erliegen in Deutschland mehrere hundert Menschen einem Herzanfall bei sportlichen Aktivitäten. Darunter immer wieder prominente Leistungssportler, was kontrovers in den Medien diskutiert wird: Ist Sport vielleicht gar nicht gut fürs Herz? Die Antwort des Experten ist eindeutig: „Das Gegenteil ist der Fall. Wer regelmäßig Sport treibt, kann sein persönliches Risiko für einen Herzinfarkt und andere Herzerkrankungen erwiesenermaßen senken“, bringt Prof. Van Aken die geringe Infarktgefahr beim Sport sowie seine positive Wirkung auf das Herz-Kreislaufsystem auf den Punkt. Zu den empfehlenswerten Sportarten gehören Ausdauersportarten, wie Walken, Joggen, Rudern oder Rad fahren, die sich problemlos mit niedriger Intensität durchführen lassen. Auch Golf gilt als idealer Herzsport. Die intensive Bewegung an der frischen Luft tut Körper und Seele gut.
Golfen stärkt das Herz
Untersuchungen zeigen, dass Sport hervorragende Eigenschaften besitzt, den Krankheitsverlauf bei kardiologischen Erkrankungen positiv zu beeinflussen: „Viele Kardiologen setzen Golfen bereits in der Rehabilitation ein. Doch Golf ist auch eine Sportart mit präventivem Charakter. Die niedrige, aber konstante Belastung ist ideal fürs Herz. Das gesamte Herz-Kreislaufsystem wird beim Golfen gestärkt, das Risiko koronarer Herzkrankheiten minimiert“, erklärt Prof. Dr. med. Hans-Joachim Trappe von der Deutschen Herzstiftung. Insgesamt kann Golf spielen dabei helfen, die zentralen Risikofaktoren für einen möglichen Herzinfarkt zu verringern: Mit einem Energieverbrauch von rund 1.200 Kalorien auf einer 18-Löcher-Runde bietet der Golfsport beispielsweise eine hervorragende Möglichkeit, Herz belastendes Übergewicht schonend abzubauen. Gleichzeitig wirkt sich die Ausdauerbewegung beim Golf positiv auf den Fettstoffwechsel aus und senkt den Cholesterin- und Triglyceridspiegel sowie den Bluthochdruck – ideal zur Entlastung des Herzens.
Jede Sekunde zählt!
Aber natürlich ist auch der Golfplatz keine infarktfreie Zone. Wenn es auf dem Green dann doch passiert, ist schnelle Hilfe gefragt: „Die Zeit, die nach einer Herzattacke bis zum Beginn der Wiederbelebungsmaßnahmen vergeht, ist für das Überleben entscheidend. Pro ungenutzte Minute verringert sich die Überlebenswahrscheinlichkeit um etwa 10 Prozent“, weist Dr. med. Peter Brinkrolf vom Universitätsklinikum Münster auf die Notwendigkeit einer zügigen Ersten Hilfe hin. „Helfen ist im Grunde kinderleicht: Bereits durch die drei leicht zu merkenden Maßnahmen ’Prüfen – Rufen – Drücken‘ können Leben gerettet werden“, so Prof. Trappe. Zeigt der Betroffene keine normale Atmung („Prüfen“), setzt man demnach sofort einen Notruf ab, um Hilfe zu holen („Rufen“). Bis die Hilfe eintrifft, wird mindestens 100-mal pro Minute fest auf die Mitte des Brustkorbs gedrückt („Drücken“). Oft wird aus Angst, etwas falsch zu machen, nicht oder zu spät geholfen. Wird allerdings nach einem Herzstillstand nicht innerhalb von fünf Minuten eine Herzdruckmassage durchgeführt, dann ist ein Überleben unwahrscheinlich, wie Prof. Trappe weiß: „Der größte Fehler ist, bei einem Herzstillstand einfach nichts zu tun!“
Weitere Informationen zur „Woche der Wiederbelebung“ unter www.einlebenretten.de und Tel.-Nr. 06151/360 87-26 (Mo bis Fr., 9-11 Uhr). Informationen zur VcG unter www.vcg.de und Tel.-Nr.: 0611/34104-0.
Abdruck honorarfrei. Belegexemplar erbeten.
* Ein Leben Retten: Die Woche der Wiederbelebung vom 16. – 22. September 2013: Bundesweite Aktionswoche, in der mehr Menschen anhand von Trainingsmaßnahmen im Rahmen von Aktionen an Kliniken, Schulen, Betrieben sowie öffentlichen Plätzen ermutigt werden, Betroffenen im Falle eines Herzstillstandes erste Hilfe zu leisten. Ein wichtiges Ziel, für das Bundesgesundheitsminister Daniel Bahr die Schirmherrschaft übernommen hat.
Befragte Experten:
Univ.-Prof. Dr. Dr. h.c. Hugo Van Aken, Klinik für Anästhesiologie, operative Intensivmedizin und Schmerztherapie, Universitätsklinikum Münster, Tel: 0251/83-47251/52, Fax: 0251/88704, Mail: hva@anit.uni-muenster.de, www.ukmuenster.de
Dr. med. Peter Brinkrolf, Mitarbeiter der Klinik und Poliklinik für Anästhesiologie und operative Intensivmedizin des Universitätsklinikums Münster. Tel.: 0251/1447918, Mail: peter.brinkrolf@email.de, www.ukmuenster.de
Prof. Dr. med. Hans-Joachim Trappe, Kardiologe, Direktor der Medizinischen Klinik II, Universitätsklinik Marienhospital Herne, Ruhr-Universität Bochum, seit 2003 im Vorstand der Deutschen Herzstiftung. Tel.: 02323/499-1604, Mail: hans-joachim.trappe@marienhospital-herne.de, www.herzstiftung.com
Ihr Pressekontakt bei der VcG:
Marketing | Kommunikation
Johannes Podszun Imke Ulrich
Fon 0611 34104-12 | E-Mail: jp@vcg.de Fon 0611 34104-36 | E-Mail: iu@vcg.de
Die Vereinigung clubfreier Golfspieler im DGV e.V. (VcG):
Die VcG ist mit mehr als 22.000 aktiven Mitgliedern (Stand: 12/2012) der größte Golfverein Deutschlands. Als einzige vom Deutschen Golf Verband (DGV) anerkannte Interessenvertretung clubfreier Golfspieler bietet der Verein ein kostengünstiges und flexibles Mitgliedschaftsmodell innerhalb der Verbandsstrukturen: Für einen Jahresbeitrag von 195,- Euro können VcG-Mitglieder weltweit gegen Greenfee Golf spielen – allein in Deutschland stehen ihnen rund 750 Golfanlagen offen. Ziel des 1993 vom DGV gegründeten Vereins ist es, mehr Menschen für den Golfsport zu begeistern und seine Popularisierung zu fördern. Zu diesem Zweck stellt die VcG die jährlich aus ihren Mitgliedsbeiträgen erwirtschafteten Überschüsse dem DGV für die Finanzierung von Förderprojekten zur Verfügung. Bis heute hat der Verein 18,5 Millionen Euro (Stand: 12/2012) bereitgestellt – und gehört damit zu den bedeutendsten Förderern des Golfsports in Deutschland.