Tränensäcke gehören wohl zu den unschönsten
optischen Begleiterscheinungen des Älterwerdens. Gerade bei Männern
mittleren und höheren Alters prägen sich Tränensäcke besonders
deutlich aus. "Der umgangssprachliche Begriff Tränensack ist jedoch
irreführend, denn die Tränendrüsen befinden sich weit weg in den
Oberlidern", sagt Dr. med. Klaus Gerhard Niermann, Leitender Arzt der
Clinic im Centrum Mainz. "Tränensäcke werden auch nicht durch
häufiges Weinen begünstigt, sondern durch Stress, wenig Schlaf,
Rauchen und häufigen Alkoholgenuss." In erster Linie sind Tränensäcke
aber anlagebedingt und bei manchen Menschen auch schon in jüngeren
Jahren gut sichtbar.
Tränensäcke entstehen durch Erschlaffung und Absinken von tiefer
gelegenen Gewebestrukturen wie Muskulatur, Bindegewebe und Fett, was
in erster Linie altersbedingt ist. Dadurch schwellen die Unterlider
an, und unterhalb des Auges wölben sich Fettsäckchen hervor, die das
Gesicht müde und traurig wirken lassen. "Durch die Verdickung der
Unterlider bilden sich auch oftmals sogenannte Tränenrinnen aus, die
sich als dunkle Ringe unterhalb der Augen und im Mittelgesicht
zeigen", erläutert Niermann.
Das absinkende Fettgewebe, das die Tränensäcke erzeugt, liegt in
der Augenhöhle. Dort ist der Augapfel in das Fettgewebe eingebettet,
um ihn zu schützen und zu stützen. Dieses Fettgewebe wiederum wird
durch eine bindegewebsartige Platte, das Septum orbitale, in Position
gehalten. "Wird diese Struktur alters- oder anlagebedingt weich, kann
sie das Fettgewebe nicht mehr halten. Es drückt nach vorne und
sammelt sich oberhalb des Jochbeins an", erklärt Niermann. Zwischen
Unterlid und Jochbein entsteht dadurch die typische Beule, die als
Tränensack bezeichnet wird.
Um Tränensäcke effektiv behandeln zu können, müssen daher Partien
der Muskulatur und des Bindegewebes gestrafft sowie das vorgewölbte
Fettgewebe verlagert werden.
"Im Gegensatz zu früher wird in der modernen
plastisch-ästhetischen Chirurgie das abgesunkene Fettgewebe nicht
mehr entfernt, sondern es wird neu modelliert", erläutert Niermann
seine Operationsmethode. Mit dem Fettgewebe wird der Gesichtsbereich
unterhalb der Unterlider aufgefüllt, so dass die optisch gut
sichtbare Tränenrinne verschwindet.
"Durch diese Maßnahme drückt das Fettgewebe nicht sackartig gegen
das Unterlid, sondern es wird gleichmäßig verteilt und anschließend
mit winzigen Stichen vernäht", sagt der Spezialist. Die
Gesichtspartie unterhalb der Unterlider wird so straff und ebenmäßig.
Der Patient erhält wieder einen frischen, ausgeschlafenen
Gesichtsausdruck.
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