Heute hebt er ab, der Krakakuka, ein exotischer
Vogel im Dschungel des deutschen Gesundheitssystems.
Der Krankenkassenkummerkasten will Patienten, aber auch Ärzten,
den Leistungserbringern und Krankenkassen und den Politikern helfen,
damit künftig besser zugehört wird, wo im System den Patienten der
Schuh drückt. Er soll aber auch dazu dienen, die zunehmend verloren
gegangene Therapiefreiheit und Kompetenz ärztlicher Entscheidungen
wieder zu festigen.
Dazu startet der Bundesverband niedergelassener Fachärzte (BVNF)
heute unter der Adresse www.krankenkassenkummerkasten.de ein Portal,
das denen offen steht, die sonst kein Gehör finden, wenn sie mit
Missständen oder Schikanen im Moloch eines Systems konfrontiert
werden, gegen die sich der Einzelne nicht zur Wehr setzen kann.
"Diese Plattform soll die Möglichkeit eröffnen, dass Patienten,
Angehörige, Ärzte, medizinische Fachangestellte, aber auch Personal
im Pflegeheimen, die mit ansehen, wie gerade denjenigen, die sich
nicht wehren können, entscheidende Hilfen vorenthalten werden, hier
ihre Fälle schildern können und damit auch zum Erfahrungsaustausch
beitragen. Wir erhoffen uns, dass damit auch Politiker, Verbände aber
auch die Krankenkassen selber auf dieses Problem aufmerksam werden
und ihren Patienten wieder das zukommen lassen, was für ihre
Gesundheit und Genesung notwendig ist."
BVNF-Sprecher Dr. Wolfgang Bärtl, selbst niedergelassener
Orthopäde, betont allerdings, dass es sich hier "nicht um einen
mittelalterlichen Pranger zur Bloßstellung und Bestrafung von
Krankenkassenverfehlungen handelt. Es geht uns darum, dass sich die
Betroffenen emotionslos austauschen und informieren können", so
Bärtl.
Versicherte könnten hier ihren Fall schildern und der
entsprechenden Krankenkasse zuordnen. Die Portalbetreiber achten
allerdings strikt darauf, dass die Beiträge sachlich bleiben und
Verfasser nicht der Versuchung zu erliegen, Mitarbeiter von Kassen,
medizinischem Dienst etc. namentlich zu nennen oder diese gar zu
beschimpfen. Unsachliche Beiträge werden nicht freigeschaltet.
Die Themenfelder reichen von A wie ambulanter Behandlung, H wie
Hilfsmittel über M wie Medikamente oder MdK bis R wie Reha und Z wie
Zusatzleistungen. Der Facharztverband hofft auf rege Beteiligung.
"Immer zum Nutzen der Patienten" wie der BVNF-Chef aus seiner
Praxiserfahrung nachschiebt, denn:
"Nach Angaben der Krankenkassen sind verweigerte bzw. Verzögerung
von Leistungen immer Einzelfälle. Wir Ärzte aber haben den Eindruck,
dass diese Leistungsverweigerung zunimmt und sich auch die Methoden
und Ablehnungstexte sehr ähnlich sind. Aus diesem Grund möchten wir
Sie ermuntern, uns Ihre Erfahrungen mitzuteilen. Der Krakakuka hört
zu!"
Krakakuka ist erreichbar unter:
http://www.krankenkassenkummerkasten.de
Pressekontakt:
Bundesverband niedergelassener Fachärzte e.V.
Dr. Wolfgang Bärtl, Dr. Dolf Hufnagl, Dr. Hartwig Kohl, Vorsitzende
Geschäftsstelle: Regensburgerstr. 109, 92318 Neumarkt
Pressesprecher: Dr. K. Ebertseder, Tel. 01578-4502189,
pressestelle@bvnf.de
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