(NL/5949026050) Das europäische Vergleichs- und Verbraucherportal PrizeWize rät zur Senkung der Stromsteuer, zum Ausbau des Stromnetzes sowie zu Reformen des Erneuerbare Energien Gesetzes (EEG).
Heidelberg, 20. September 2013 Der Strompreis steigt, Politiker reden von Kostenbremse und Energiewendereform und die Wahlen stehen vor der Tür. Das Team um Sascha Nachtnebel, Geschäftsführer des Vergleichsportals PrizeWize.de, hat die Wahlprogramme der Parteien analysiert und hält den Netzausbau, noch vor dem Bau von Anlagen zur Erzeugung erneuerbarer Energie, für das dringlichste Ziel der Energiewende. Die Einspeisung und deutschlandweite Energieverteilung scheitert aktuell immer noch an dem mangelnden Netzausbau. Dieser ist jedoch essentiell, damit in Zukunft kostengünstiger Strom angeboten werden kann, so Sascha Nachtnebel.
Die von der Union angestrebte Reform des Erneuerbaren Energiegesetzes halten die Experten von PrizeWize ebenfalls für sinnvoll. Allerdings werden etwaige Änderungen aller Wahrscheinlichkeit nach nur die neu entstehenden Anlagen betreffen. Verbraucher sollten daher wissen, dass eine schnelle Reduzierung des Strompreises hierbei nicht zu erwarten ist. Ähnlich verhält es sich beim Thema Subventionen für energieintensive Industrien: Während sich die FDP weiterhin für umfassende Strompreis-Rabatte zu Gunsten dieser Firmen ausspricht, fordern viele andere Parteien eine deutliche Kürzung. Für PrizeWize wäre eine Kürzung dieser Rabatte ebenso fair wie sinnvoll für Privatkunden. Deutliche Hindernisse wird es jedoch bei der Umsetzung einer Subventionskürzung geben. Eine durch die Rabatte entstandene Wettbewerbsverzerrung hat in Deutschland zahlreiche Arbeitsplätze gesichert, welche durch plötzliche Mehrkosten auf Seiten der Unternehmen nun gefährdet sein könnten. Eine Reduzierung der Subventionen kann daher nur schrittweise erfolgen, um Firmen die Chance zu geben, die höheren Kosten rechtzeitig abzufangen und somit Arbeitsplätze weiterhin zu sichern.
Ausdrücklich warnen möchte Sascha Nachtnebel vor dem sogenannten Sockeltarif, wie er zum Beispiel von den Linken befürwortet wird: Ein Sockeltarif führt uns zurück in eine Zeit vor der Liberalisierung des Strommarktes und zerstört jeden Wettbewerb, so Nachtnebel. Dadurch wird der Strom nicht mehr über die Stromrechnung, sondern über Steuern bezahlt und wird den Verbraucher am Ende teurer zu stehen kommen als vorher.
Wenn der Wettbewerb versagt, muss der Staat eingreifen
Um den Preis für die Verbraucher schnell und effektiv zu reduzieren, rät PrizeWize lieber zur Senkung der Stromsteuer bzw. der Finanzierung der EGG-Umlage aus Steuermitteln. Ob die von der SPD geforderten 25 Prozent Steuersenkung ausreichend sind, darüber sind sich Experten und Politiker uneins. Tatsache ist, dass der Strompreis durch massive Subventionierungen in Kohle- und Atomkraft in Deutschland künstlich niedrig gehalten wurde. So entstand das Märchen vom günstigen Atomstrom, erklärt Sascha Nachtnebel. PrizeWize sieht daher den Staat in der Pflicht zu garantieren, dass die Kosten der Energiewende nicht hauptsächlich vom Endverbraucher getragen werden. Zudem sollte auch dort, wo der Wettbewerb nicht ausreichend funktioniert, der Staat beispielsweise mit Tarifkontrollen regulierend eingreifen. Kanzlerkandidat Peer Steinbrück wirbt im Wahlkampf bereits damit, Versorger zu zwingen, ihre Tarife zu senken. 15 Jahre nach der Liberalisierung des Strommarktes sehen sich die meisten Grundversorger immer noch nicht genötigt, den Strom zu konkurrenzfähigen günstigen Preisen zu liefern, da sie weiterhin auf die mangelnde Wechselbereitschaft ihrer Stammkunden setzen können. Nur außerhalb ihres eigenen Grundversorgungsgebietes, dort wo sie sich dem Wettbewerb stellen müssen, können diese Anbieter plötzlich günstigen Strom liefern, sagt Nachtnebel.
Verbrauchern, die sich auch jenseits der Wahlen für eine generelle Senkung des Strompreises einsetzen möchten, rät PrizeWize daher zu einer regelmäßigen Prüfung ihres Versorgertarifs und einem Wechsel des Anbieters.