Ein internationales Symposium zur
Beendigung der Diskriminierung aufgrund einer Lepraerkrankung fand am
18. September im äthiopischen Addis Abeba statt. An dem von der The
Nippon Foundation gesponsorten Symposium nahmen etwa 200 Leprakranke,
Menschenrechtsexperten und Vertreter von
Nichtregierungsorganisationen und internationalen Organisationen aus
13 Ländern, darunter auch acht afrikanische Staaten, teil.
Bei einer Eröffnungszeremonie gab der äthiopische
Ministerpräsident Hailemariam Desalegn bekannt, dass die Regierung
weitere Schritte unternehmen wolle, mit denen die Lebensqualität von
leprakranken Menschen verbessert werden soll. Der Vorsitzende der
Nippon Foundation Yohei Sasakawa sagte derweil: "Die größte
Herausforderung besteht darin, die jahrhundertelange Ignoranz, die
Vorurteile und die Diskriminierung rund um die Leprakrankheit zu
beenden."
Dies ist das Dritte von fünf Symposien, die von der The Nippon
Foundation in verschiedenen Regionen der Welt organisiert werden, um
die Umsetzung einer UN-Resolution gegen die Diskriminierung
Leprakranker und ihrer Angehörigen zu unterstützen. Die Resolution
wurde, zusammen mit den dazugehörigen Prinzipien und Leitsätzen, im
Dezember 2010 von der UN-Vollversammlung verabschiedet. 2012 fanden
die ersten beiden Symposien in Brasilien und Indien statt, wobei
jeweils der amerikanische Kontinent und Asien im Fokus standen.
Die jahrhundertelang als unheilbar gefürchtete Krankheit Lepra
kann heute mit einer Kombinationstherapie (Multi Drug Therapy, MDT)
behandelt werden. Seit Einführung der MDT in den 1980er Jahren ist
die Zahl der Neuerkrankungen weltweit von 5,4 Millionen im Jahr 1985
auf etwa 200.000 im Jahr 2012 gesunken, und etwa 16 Millionen
Menschen konnten von der Krankheit geheilt werden.
Doch selbst nach einer erfolgreichen Behandlung stehen Menschen,
die an Lepra erkrankt waren, aufgrund der Missverständnisse und
Vorurteile, die über Lepra im Umlauf sind, noch immer vor
Hindernissen bei der Ausbildung, Einstellung und Heirat sowie beim
Zugang zu öffentlichen Leistungen. Darüber hinaus gelten in einigen
Ländern noch immer Gesetze, die der Diskriminierung Vorschub leisten.
Bei dem Symposium forderte Tim Hughes, der stellvertretende
geschäftsführende Direktor der International Bar Association, dass
die diskriminierende Gesetzeslage, die in Indien, Nepal, Singapur und
anderen Ländern noch immer gilt, geändert oder außer Kraft gesetzt
werden sollte.
Vertreter von Organisationen von Leprakranken aus fünf Ländern,
darunter auch Äthiopien, betonten derweil, dass sie als die
Hauptleidtragenden bei der Suche nach Lösungen für diese Fragen eine
zentrale Rolle spielen sollten.
Zwei weitere Symposien, im Nahen Osten und in Europa, sollen bis
Ende 2014 stattfinden. Am Ende sollen ein Aktionsplan für die
Umsetzung der UN-Resolution und ein Mechanismus für die Kontrolle der
ergriffenen Maßnahmen vorliegen.
Kontakt: Natsuko Tominaga The Nippon Foundation Tel.:
+81-3-6229-5131 E-Mail:
pr@ps.nippon-foundation.or.jp[mailto:pr@ps.nippon-foundation.or.jp]