(NL/7250613170) Die 1. Oberhofer Energietage anlässlich des 20jährigen Bestehens der IfE Ingenieurbüro für Energiewirtschaft Dr.-Ing. Dirk Schramm GmbH haben die Erwartungen erfüllt und Appetit auf mehr gemacht. An zwei Konferenztagen referierten namhafte Experten über aktuelle energiewirtschaftliche Themen, die vor und mit mehr als 50 Teilnehmern heiß und teilweise kontrovers diskutiert wurden.
Ausgangspunkt am ersten Tag war der Vortrag von Bestsellerautor Marc Elsberg, der über die Arbeit an seinem Erfolgsroman Blackout. Morgen ist es zu spät berichtete. Alles nur Fiktion? Einigkeit herrschte darüber, dass die fachlichen Details zum Stromausfall im Elsberg-Roman stimmen. Doch dass ein Blackout viele Tage dauern könnte, vermochte sich keiner der Referenten vorzustellen. Dr.-Ing. Wolf-Dieter Diebels von E.cons aus Dresden vertrat in seinem Keynote-Vortrag die Überzeugung, dass in Europa ein Elektroenergiesystem existiert, wie es auf der ganzen Welt in seiner Sicherheit und Zuverlässigkeit kein zweites Mal gibt. Das gelte ungeachtet der bevorstehenden Herausforderungen an das Netz durch die Energiewende. Wir können verhindern, dass von Deutschland eine Störung ausgeht. Wenn wir konsequent handeln, gibt es keine Gefährdung. Dr. Michael Fette von der Fette Dynamics GmbH in Paderborn mahnte an, dass man sich Wechselwirkungen und Dynamiken intensiver anschauen müsse, um das Netz unter heutigen Nutzungsbedingungen besser zu verstehen. Durch dezentrale Einspeisungen verändere es seine Eigenschaften und müsse anders als bisher geführt werden. Wir stehen vor einem fundamentalen Wechsel, sagte Fette. Ich kenne nur sehr wenige Verteilnetzbetreiber, die heute in der Lage wären, einen Blackout zu managen. Dass die Situation schon heute durchaus kritisch ist, verdeutlichte er mit dem Hinweis, dass ein Automobilzulieferer in Süddeutschland innerhalb eines Monats 17 Produktionsschichten durch kurzzeitige Spannungseinbrüche im Netz verloren habe.
Am zweiten Konferenztag standen Themen des Energievertriebs und der Kundenbindung im Mittelpunkt. So wurde beispielsweise darüber diskutiert, wie man mit der Situation umgeht, dass Netz und Vertrieb eines Versorgungsunternehmens gemäß EnWG zwar getrennt agieren müssen, das entflochtene Unternehmen vom Kunden jedoch nach wie vor als Einheit betrachtet wird.
Wie lässt sich die Kommunikation auf einer Konferenz zwischen Moderator, Referenten und Auditorium beleben und zeitgemäß gestalten? Die Macher der Oberhofer Energietage bewiesen in dieser Frage Einfallsreichtum und Mut zur Innovation. Alle Teilnehmer hatten die Möglichkeit, per Twitter Kommentare und Fragen zu den behandelten Themen zu senden. Diese wurden auf einer zweiten Leinwand eingeblendet und konnten somit in die Diskussion einfließen.
Im Rahmenprogramm erhielten die Konferenzteilnehmer die Gelegenheit, sich ein eigenes Bild von den Wintersportstätten in Oberhof (z.B. DKB-Skilanglauf-Tunnel) zu machen und im Selbstversuch zu testen, welche Leistungen Biathleten beim Schießen abverlangt werden. Zwei Tage geballter Information und intensiver Diskussion mich haben die 1. Oberhofer Energietage begeistert, resümierte IfE-Chef Dr.-Ing. Dirk Schramm. Fortsetzung nicht ausgeschlossen.