fit und munter - TÜV Rheinland: Stürzen im Alter vorbeugen / 1. Oktober: Tag des älteren Menschen / "Teufelskreis des Sturzes" bewusst durchbrechen / Sichere Gestaltung des Wohnraums und des Arbeitsplates

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TÜV Rheinland: Stürzen im Alter vorbeugen / 1. Oktober: Tag des älteren Menschen / "Teufelskreis des Sturzes" bewusst durchbrechen / Sichere Gestaltung des Wohnraums und des Arbeitsplates


Im eigenen Zuhause alt zu werden wünschen sich die
meisten Menschen. Das Problem: Schätzungen zufolge ist nur etwa ein
Prozent der Wohnungen in Deutschland altersgerecht gestaltet. In neun
von zehn Seniorenhaushalten müssen Stufen überwunden werden, die
Bewegungsflächen sind zu eng bemessen oder der Zugang zu Terrasse und
Balkon birgt Unfallgefahren. Entsprechend häufig sind Stürze: Rund 30
Prozent der über 65-Jährigen stürzen mindestens einmal im Jahr.
Franziska Pflüger, Physiotherapeutin bei TÜV Rheinland: "Neben
Verletzungen und Knochenbrüchen gehört der so genannte Teufelskreis
des Sturzes zu den Folgen eines solchen Ereignisses. Das heißt: Viele
Betroffene haben Angst, erneut hinzufallen, und bewegen sich daher
weniger. Inaktivität begünstig jedoch weitere Stürze." Bewegung, die
den Gleichgewichtssinn und die Koordinationsfähigkeit fördert sowie
die Muskulatur kräftigt, ist dagegen eine wichtige Vorbeugemaßnahme.
Vereine oder Sportgruppen haben oftmals spezielle Angebote zur
Sturzprophylaxe, die auch Informationen zum altersgerechten Wohnen
umfassen und Raum zum Austausch bieten.

Nachtlicht erhöht die Sicherheit

Um die eigenen vier Wände seniorengerecht zu gestalten, rät die
Expertin zu einer barrierefreien Wohnung. Dazu gehört es unter
anderem, Stolperfallen wie Türschwellen, Unebenheiten in Bodenbelägen
oder auch ausgetretene Treppenstufen zu beseitigen. Die Vorgaben für
barrierefreie Wohnungen sind in der DIN 18040-2 zusammengefasst. "Bei
der Umsetzung ist fachlicher Rat sinnvoll, beispielsweise durch
Ingenieure oder Gesundheitsexperten von TÜV Rheinland, die sich auf
dieses Thema spezialisiert haben", erläutert Pflüger. Auch
Hilfsmittel wie ein Rollator bei Gangunsicherheit sowie Haltegriffe
in der Dusche oder neben der Toilette erhöhen die Sicherheit im
Alltag. Wichtig ist zudem eine ausreichende Beleuchtung. Gerade für
den Weg zwischen Schlafzimmer und Bad empfiehlt die Expertin ein
Nachtlicht. "Zudem gibt es eine druckempfindliche Platte, die das
Suchen nach dem Lichtschalter überflüssig macht. Werden die Füße beim
Aufstehen aus dem Bett auf die Platte gesetzt, schaltet sich das
Licht ein", so Pflüger.

Abwechslung beugt Überlastung vor

Doch nicht nur zu Hause ist Sicherheit für ältere Menschen
wichtig: In Unternehmen sind immer mehr ältere Mitarbeiter tätig. Und
aufgrund des demografischen Wandels wird ihr Anteil künftig
ansteigen. Hier setzt das betriebliche Gesundheitsmanagement an.
Teresa Sacher, Gesundheitswirtin bei TÜV Rheinland: "Sportangebote
schon für jüngere Arbeitnehmer tragen dazu bei, dass Bewegung bis ins
Alter ganz selbstverständlich zum Alltag gehört. Darüber hinaus
müssen Führungskräfte und Kollegen für die besonderen Ansprüche
älterer Mitarbeiter sensibilisiert werden." Dazu gehört zum Beispiel
eine altersgerechte Beleuchtung des Arbeitsplatzes. Denn ältere
Menschen brauchen hier eine stärkere Ausleuchtung, um optimal sehen
zu können. Sacher rät dazu, die Tätigkeit älterer Arbeitnehmer
abwechslungsreich zu gestalten, beispielsweise indem körperliche
Arbeit und geistige Tätigkeiten abwechseln. "Das beugt einer
Überlastung ebenso vor wie eine spezielle Pausenregelung. Allerdings
gilt es an jedem Arbeitsplatz genau zu schauen, mit welchen Maßnahmen
ältere Mitarbeiter entlastet werden können", so die Expertin. Für
Arbeitgeber zahlen sich diese Veränderungen aus, denn sie helfen,
wertvolle Kompetenzen lange im Unternehmen zu halten und einem
Fachkräftemangel entgegenzuwirken.



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