Der Arganbaum (Argania spinosa), aus dessen Fruchtkernen das Arganöl gewonnen wird und von den Berbern Marokkos "Der Baum des Lebens" genannt wird, wird als Relikt des Tertiärs angesehen. Er wächst bereits seit 80 Millionen Jahren im Gebiet des heutigen Marokkos. Sein ursprüngliches Ausbreitungsgebiet waren nach Angaben von Experten weite Areale Nordafrikas und Südeuropas. Heutzutage findet man ihn lediglich auf einem 820.000 Hektar großen Gebiet im Südwesten Marokkos.
Die Wuchshöhe des Arganbaums beträgt maximal zehn Meter. Der Stamm ist niedrig und die Krone bis zu 70 Meter ausladend. Der Baum übersteht höchste Trockenheit und Temperaturen von über 50 Grad Celsius, sein Holz ist sehr hart, weshalb er auch Eisenholz-Baum genannt wird. Er kann zudem bis zu 400 Jahren alt werden. Aus den Kernen seiner Früchte wird das Arganöl gewonnen. Das Fruchtfleisch wird teilweise in der Gastronomie verwendet.
Die Herstellung des Arganöls durch Handpressung
Die ursprüngliche Herstellung des Arganöls geschieht durch Handpressung, welche ausschließlich von Frauen durchgeführt wird. Dazu werden zuerst die Früchte aufgelesen, die entweder von selbst oder durch eine Rüttelmaschine vom Baum fallen, und anschließend getrocknet. Anschließend wird das Fruchtfleisch entfernt und die Kerne herausgenommen und angeröstet. Danach werden sie in einer Steinmühle von Hand zermahlen. Diesem Mus wird Wasser zugegeben und der so entstandene Brei so lange gewalkt, bis das Öl in kleinen Rinnsalen austritt.
Für die Herstellung eines Liters Arganöl werden zirka 30 Kilogramm Früchte, also ungefähr 4,5 Kilogramm Kerne, benötigt. Kalt gepresstes Arganöl, bei dessen Herstellung die Kerne nicht geröstet werden, schmeckt sehr bitter und wird hauptsächlich in der Kosmetik verwendet.
Das marokkanische Königshaus konnte in Zusammenarbeit mit der deutschen GTZ (Deutsche Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit) die traditionelle Herstellungsweise des Arganöls bewahren. Zwar gibt es auch kleinere industrielle Hersteller, jedoch werden die Frauen, welche in traditionellen Dörfern leben und das Arganöl per Hand herstellen, umfangreicher unterstützt. Damit wird die finanzielle Versorgung der Dorfbewohner durch die Öl herstellenden Frauen gesichert, so dass sie nicht in die Stadt abwandern und dort in Fabriken arbeiten müssen. Zirka 80 Prozent des in Marokko hergestellten Arganöls kommen aus der traditionellen Herstellung.
Gesunde Inhaltsstoffe des Arganöls
Wie viele Pflanzenöle ist auch das Arganöl sehr gesund und deshalb als Nahrungsergänzungsmittel und als kosmetisches Produkt oder Inhaltsstoff sehr beliebt.
80 Prozent des Arganöls besteht aus ungesättigten Fettsäuren, weshalb es sich sowohl als Nahrungsergänzungsstoff als auch für die kosmetische Anwendung auf der Haut sehr gut eignet. Zu diesen ungesättigten Fettsäuren gehören unter anderem Linolsäure und Linolensäure. Beide haben eine entzündungshemmende Wirkung und helfen der Austrocknung der Haut entgegenzuwirken.
Neben den ungesättigten Fettsäuren enthält das Arganöl auch Tocopherole. Dies sind Vitamin-E-aktive Stoffe, die im Arganöl in einer Konzentration von etwa 600 Milligramm pro Kilogramm vorkommen. Tocopherole, die gemeinhin auch als Vitamin E bezeichnet werden, wirken im Blut gerinnungshemmend, haben aber auch einen positiven Einfluss auf die Gesundheit der Haut. So konnte bei Neurodermitis-Patienten eine sichtbare Verbesserung der Symptome beobachtet werden, nachdem sie acht Monate lang eine Supplementierung von 268 Milligramm Vitamin E pro Tag erhielten.
Zudem wirkt Vitamin E, also auch die im Arganöl vorkommenden Tocopherole, vorbeugend gegen Symptome und Krankheiten wie trockene Haut, Müdigkeit und Reizbarkeit, schlechte Wundheilung und sogar Dystrophie.
Mehr Informationen zu Arganöl können auf http://www.arganoel360.net nachgelesen werden.