Anhebung der Ost-Honorare auf West-Niveau erforderlich
> Berlin, 12. Juni 2009 - Das Investitionsvolumen, das ein Zahnarzt für die Praxisgründung aufbringen muss, ist höher als in allen anderen Arztgruppen. Die durchschnittlichen Investitionskosten für eine Neugründung sind im Jahr 2007 in Westdeutschland auf 368.000 Euro gestiegen. Sie haben damit gegenüber dem Vorjahr um 16 Prozent zugenommen. Dies teilte heute die Kassenzahnärztliche Bundesvereinigung (KZBV) in Berlin als Ergebnis einer Erhebung mit, die das Institut der Deutschen Zahnärzte in Kooperation mit der Deutschen Apotheker- und Ärztebank durchgeführt hat.
"Der Anstieg hängt vor allem mit den wachsenden Kosten für technische Geräte und Praxiseinrichtung zusammen. Solche Investitionslasten sind kaum zu schultern, wenn die Vergütung der zahnärztlichen Leistungen nicht stimmt." Mit diesen Worten kommentierte der Vorsitzende des Vorstandes der KZBV, Dr. Jürgen Fedderwitz, die Entwicklung.
Der KZBV-Chef mahnte dringend eine kurzfristige Anhebung der zahnärztlichen Vergütung im Osten an. Die zahnärztlichen Honorare für Leistungen der gesetzlichen Krankenversicherung lägen in den neuen Bundesländern noch immer um fast elf Prozent, in Berlin um mehr als achteinhalb Prozent unter dem Westdurchschnitt: "Bundesregierung und Bundestag haben es in der Hand, die Ost-West-Angleichung in der kommenden Woche im Rahmen der Novelle zum Arzneimittelgesetz zu beschließen. Das ist die letzte Chance, eine längst überfällige Anpassung noch in dieser Legislaturperiode umzusetzen."
Fedderwitz wiederholte die Forderung gerade im Hinblick auf die Zusage der Bundeskanzlerin, mit Baden-Württemberg einem einzelnen Bundesland zusätzlich zur Honorarreform weitere 140 Millionen für ärztliche Honorare zukommen zu lassen: "Wir Zahnärzte brauchen für den gesamten Osten 165 Mio. Euro. Ich appelliere an Frau Merkel: Hier jetzt nicht nein zu sagen, ist ein Gebot der Fairness."
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