Rückbildungsgymnastik, Beckenbodentraining, Kegelübung: Jede frischgebackene Mama versucht, nach der Geburt auch „untenrum“ wieder in Form zu kommen. Bei Geburten auf natürlichem Weg wird die Vagina extrem gedehnt. Kein Wunder, dass viele Frauen (meist anonym in Internet- und Elternforen) beklagen, es würde sich beim Sex nicht mehr so eng anfühlen. Dehnung und Erschlaffung der Scheide führt zu geringerer Enge und verminderter Reibung; oft ist das Sexualleben nach einer Geburt für beide Partner nicht mehr so befriedigend wie früher.
Rückbildungstraining und Beckenbodenübungen reichen meist nicht aus, um den ursprünglichen straffen Zustand wieder herzustellen. Eine operative Straffung der Scheidenwand ist zwar deutlich erfolgversprechender, aber auch - neben den hohen Kosten - mit den Risiken einer Operation und einer langen Ausfallzeit verbunden. Eine Vaginalverengung durch Unterspritzung mit Hyaluron oder Eigenfett bringt nicht immer den gewünschten Effekt. Und selbst der erreichte Effekt ist nicht von Dauer: Da sich das unterspritzte Material abbaut, muss in regelmäßigen Abständen nachgespritzt werden.
Doch endlich gibt es Hoffnung: Mit einem Laser, der das Scheidengewebe strafft. Und das ganz ohne OP, ohne Ausfallzeit, in einer nur 10-minütigen nahezu schmerzfreien Behandlung. Im Mai 2013 wurde mit diesem Laser die erste Pilotstudie in Deutschland durchgeführt. Der Facharzt für plastische Chirurgie und langjährig erfahrene Intimchirurg Dr. Stephan Günther aus Düsseldorf hat mit dem Laser im Rahmen der Studie 12 Patientinnen behandelt, die alle über ein Gefühl verlorene vaginaler Enge klagten. Nunmehr sind die Ergebnisse der Druckmessungen des Scheidenkanals, Kontrolluntersuchungen sowie Vorher- und Nachher-Fragebögen zur Sexualität ausgewertet. Und die zeigen ein eindeutiges Ergebnis:
- 92 % der Patientinnen berichteten von einem deutlich besseren (engeren) Gefühl der Vagina; auch die ebenfalls befragten Partner der Probandinnen bemerkten diese Veränderung beim Geschlechtsverkehr deutlich.
- Bei den Probandinnen, die vor der Behandlung von Senkungsbeschwerden bzw. ungewolltem Urinverlust berichteten, reduzierte sich dies in allen Fällen.
- Sowohl die Fähigkeit, zum Orgasmus zu kommen, also auch dessen Intensität wurden als besser beschrieben.
Die Behandlung mit dem Laser, die ohne Betäubung durchgeführt wurde, beschrieben die Patientinnen insgesamt als schmerzfrei; drei Patientinnen verspürten lediglich während der Behandlung ein kurzes Hitzegefühl oder ein leichtes Brennen. Die Heilung verlief bei allen Patientinnen unauffällig. Eine Dame hatte für einige wenige Tage ein Schwellungsgefühl („wie nach ausgiebigem Sex“), eine weitere gab an, dass es ein paar Tage „gearbeitet hat“ („leichte Kontraktionen, nicht unangenehm“).
Die Patientinnen waren mit dem Ergebnis überwiegend zufrieden bis sehr zufrieden, 11 von 12 würden die Behandlung weiterempfehlen. Zwei Patientinnen bemerkten zwar eine Verbesserung, diese war ihnen aber nicht ausreichend. Hier kann eine zweite Behandlung erfolgen, um den Straffungseffekt weiter zu fördern.