fit und munter - Prävention und ärztliche Fortbildung in Bayern

fit und munter

Prävention und ärztliche Fortbildung in Bayern


"Vier Themen sind mir in der
berufspolitischen Arbeit für die Ärztinnen und Ärzte in Bayern aus
meinem Zuständigkeitsbereich besonders wichtig: Frauen in der
Medizin, der Stellenwert der Prävention, eine funktionierende Arbeit
in der Substitution und die Notarztversorgung", erklärte Dr.
Heidemarie Lux,1. Vizepräsidentin der Bayerischen Landesärztekammer
(BLÄK), im Vorfeld des 72. Bayerischen Ärztetages.

Prävention

Leider ist das Präventionsgesetz im Bundesrat vor wenigen Wochen
gescheitert. Lux betonte die gesamtgesellschaftliche Bedeutung der
Prävention und die wichtige Rolle der Ärztinnen und Ärzte: "Ärztliche
Präventionsleistungen müssen auch entsprechend vergütet werden." Die
BLÄK hat das Seminar "Gesundheitsförderung und Prävention" neu in das
Fortbildungsangebot aufgenommen. In der Präventionsarbeit der Kammer
konnten wieder einige Akzente gesetzt werden. Die BLÄK beteiligte
sich unter anderem am Bayerischen Impftag am 12. Juni 2013 mit dem
Schwerpunkt Masern- und Keuchhustenimpfung. "Aktiv gegen Krebs" hieß
eine Präventionskampagne des Bayerischen Staatsministeriums für
Umwelt und Gesundheit (StMUG). Hier hat die BLÄK mit der
Kassenärztlichen Vereinigung Bayerns (KVB) einen Informationsstand am
Aktionstag organisiert. Im Internet stellt die BLÄK Ärztinnen und
Ärzten Mustervorträge zu Gesundheitsthemen zur Verfügung. Diese
werden zum Beispiel für die Aktion "Arzt in der Schule" verwendet.
Die BLÄK unterstützt auch das Gesundheitsprogramm "Healthy Athletes"
im Rahmen der Special Olympics. Ärztinnen und Ärzte betreuen
ehrenamtlich die Athleten mit geistiger und mehrfacher Behinderung
mit kostenfreien Untersuchungen und Beratungen. Weitere
Präventionsaktionen waren z. B. "Gesund leben in der
Schwangerschaft", "Sonnen(n) mit Verstand ... statt Sonnenbrand",
"Rezept für Bewegung", "Darmkrebsmonat" und "Alkohol-Woche".

Ärztliche Fortbildung

Die Bedeutung von E-Learning wächst: "Ärztinnen und Ärzte können
sich mit E-Learning ressourcenschonend in ihrer knappen Freizeit um
ihre Fortbildung kümmern", erklärte Lux. Die BLÄK habe das
E-Learning-Angebot deshalb ausgeweitet.

"Neue Drogen hat das Land". Unter diesem Titel diskutierten
Experten und über 750 Teilnehmerinnen und Teilnehmer beim 12.
Suchtforum in München und Nürnberg die Auswirkungen von neuen Drogen.
Während der Konsum von Drogen wie Cannabis und Opiaten stagniert oder
zurückgeht, steigt der Absatz neuartiger psychoaktiver und meist
synthetischer Substanzen.

Mit der "FoBi@PP" bietet die BLÄK einen neuen Service für ihre
Mitglieder: Eine kostenlose Smartphone-Applikation für die ärztliche
Fortbildung. Mit dieser App kann zum Beispiel die
Fortbildungsdatenbank der Bundesärztekammer mit allen zertifizierten
Fortbildungsangeboten der Landesärztekammern durchsucht werden.

Notärzte

5.299 Ärztinnen und Ärzte führen in Bayern die Zusatzbezeichnung
"Notfallmedizin". Die verantwortungsvolle Notarzttätigkeit sei eine
hohe Belastung für die Ärztinnen und Ärzte und habe leider an
Attraktivität verloren. Das bisher gut funktionierende Notarztsystem
in Bayern sei deshalb in Gefahr. Dies zeige sich bereits heute vor
allem in ländlichen Gebieten. "Wir haben keinen Mangel an gut
ausgebildeten Notärzten, aber die Rahmenbedingungen für den
Notarzteinsatz müssen stimmen", sagte Lux. Sie appellierte an die
Verantwortlichen, die Finanzierung des Notarztsystems in Bayern auf
eine stabile Basis zu stellen. Die berechtigten Forderungen der
Notärzte müssten ernst genommen werden. Die Vergütung von
Notarzteinsätzen dürfe nicht abhängig von einem insuffizienten
administrativen Verfahren gemacht werden.

Ausschüsse und Kommissionen

Damit Ärzte weiterhin die gesellschaftlich wichtige Aufgabe der
Methadonsubstitution übernehmen können sei es notwendig, dass der
Gesetzgeber für die notwendige Rechtssicherheit sorgt. Im Ausschuss
für Umwelt und Gesundheit des Bayerischen Landtags wurde im März 2013
die Problematik der Methadonsubstitution diskutiert.
Hauptproblempunkte waren die Sicherstellung der Versorgung, der
"Beigebrauch" sowie die "Take-Home-Verordnungen". Die
"Qualitätssicherungs-Kommission Substitutionsberatung" bei der BLÄK
stellt in einer unregelmäßig erscheinenden Serie im Bayerischen
Ärzteblatt interessante Beispiele aus der Praxis vor. Diese
Kommission hat auf Grundlage der
Betäubungsmittel-Verschreibungsverordnung und § 5 Berufsordnung für
die Ärzte Bayerns unter anderem die Aufgabe, substituierende Ärzte zu
beraten.

"Gender in der Medizin" gewinnt immer mehr an Bedeutung. In
zahlreichen Veranstaltungen wurde auf die Gender-Problematik
hingewiesen. Die Vizepräsidentin forderte insbesondere die
Arbeitgeber auf, bei den Arbeitsbedingungen von Ärztinnen und Ärzten
die Vereinbarkeit von Beruf und Familie ausreichend zu
berücksichtigen. Außerdem wünschte Lux sich mehr Studien zur
Versorgungsforschung, die die Genderproblematik berücksichtigen.



Pressekontakt:
Bayerische Landesärztekammer
Pressestelle
Dagmar Nedbal
Mühlbaurstraße 16
81677 München
Telefon: 089 4147-268
Fax: 089 4147-202
E-Mail: presse@blaek.de
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