Sie kamen aus Italien und Portugal, aus Deutschland und Großbritannien: Rund 4.500 Fahrer aus 22 Nationen waren am vergangenen Wochenende zu Gast bei den Vespa World Days in Zell am See-Kaprun. Vier Tage lang feierte die internationale Fangemeinde dort ihre Leidenschaft für den italienischen Kultroller aus dem Haus Piaggio. Seit 2007 finden die Treffen unter dem Namen Vespa World Days statt. In diesem Jahr trafen sich die Anhänger des Scooters erstmals außerhalb Italiens in einer der beliebtesten Urlaubsregionen Österreichs - mit ihren Bergen und Passstraßen ideal für stundenlange PS-Ausflüge. Dafür nahmen begeisterte Vespa-Piloten sogar mehrere tausend Kilometer Anreise in Kauf. Rekordhalter 2009: ein Vespa-Jünger aus dem US-amerikanischen Bundesstaat Arizona.
Schon vor Ankunft des 'Wespenschwarms' am Donnerstag, dem 11. Juni, hatte sich Zell am See-Kaprun auf das größte und wichtigste internationale Fantreffen seiner Art eingestimmt: Mit kleinen, holzgeschnitzten Vespas als Baumschmuck in der Zeller Innenstadt, farbigen Wimpeln und typisch italienischer Musik hieß die Region ihre Gäste willkommen. Allein das Wetter wollte am Eröffnungstag nicht recht mitspielen. Doch trotz Regens genossen die 'Vespisti' den Auftakt und die gemeinsame Fahrt auf die Kapruner Hochgebirgsstausseen sichtlich.
Unter der strahlenden Pinzgauer Sonne reihten sich die Fahrer am Samstag zum großen Korso rund um den Zeller See auf. Circa 3.300 Piloten nahmen an dem gigantischen Gruppenausflug entlang des Seeufers teil. Wie an der Schnur gezogen umrundeten Vespas vom Ur-Modell bis zum Neuling 125 S das tiefblaue Nass. Nicht nur für die Teilnehmer ein Riesenspaß: Auch Passanten und Schaulustige waren begeistert vom Vespa-Spektakel und feierten gemeinsam mit den Scooter-Anhängern. Unter sich blieben die Teilnehmer der World Days dann am Abend. Bei der großen Gala-Vorstellung tauschten sich die Fans aus rund 250 Clubs angeregt über ihr liebstes Hobby aus.
Tags zuvor, am Freitag, hatten die Veranstalter zu einem Trip auf Österreichs höchsten Berg, den nahegelegenen Großglockner, geladen. Schon um 8.30 Uhr nahmen die Vespisti auf ihren Gefährten Platz, viele davon liebevoll zu Unikaten im Pink-Panther- oder Camouflage-Look umgestaltet. Im Anschluss ging es für die rund 2.500 Fahrer über die berühmte Hochalpenstraße bis zur Franz-Josefs-Höhe auf 2.370 Höhenmetern - für viele der Besucher das Highlight der Vespa World Days 2009.
Begeistert vom Programm der Organisatoren, denen gerade einmal sechs Monate Zeit für die Vorbereitung blieben, zeigten sich die Vespisti bei der großen Wohltätigkeitsgala großzügig: Rund 7.000 Euro spendeten die Gäste für die Kinderseelenhilfe Salzburg, ein Verein, der sich für psychisch kranke Kinder einsetzt. Nach diesem großen Erfolg soll in Zell am See-Kaprun auch 2010 ein Treffen für Vespa-Freunde stattfinden. Dann aber unter einem anderen Namen, denn im nächsten Jahr machen die offiziellen Vespa World Days Station im portugiesischen Fátima.