Die ehrenamtlich tätigen Helferinnen
und Helfer der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) haben in
der 100-jährigen Geschichte über 66.000 Menschen vor dem Tod durch
Ertrinken gerettet. Bei 9.000 Rettungseinsätzen mussten die
Rettungsschwimmerinnen und Rettungsschwimmer ihr eigenes Leben
riskieren, um ein anderes zu erhalten. In jedem Jahr wachen 50.000,
in der Mehrzahl junge Frauen und Männer, im Sommer und Winter
darüber, das Schwimmer, Badegäste und Wassersportler ihre Freizeit in
Sicherheit genießen können. Die Zahlen gab DLRG-Präsident Dr. Klaus
Wilkens, wenige Tage vor dem 100-jährigen Bestehen der Gesellschaft,
in Berlin bekannt. Am 19. Oktober 1913 wurde die "Gesellschaft", wie
sie sich damals kurz nannte, in Leipzig gegründet. In jedem Jahr
ertranken im wilhelminischen Kaiserreich damals 5.000 Menschen und
nur zwei bis drei Prozent konnten schwimmen. In 100 Jahren sei es
gelungen, die Zahl der Todesfälle um 92 Prozent zu senken und das
Schwimmen zur Mode zu machen.
Das Konzept aus Aufklärung der Bevölkerung, Schwimm- und
Rettungsschwimmausbildung sowie Lebensrettung habe sich bewährt und
sei erfolgreich. Seit 1950 hätten 21,7 Millionen Menschen bei den
Ausbildern der DLRG schwimmen gelernt. 5,5 Millionen Männer und
Frauen hätten eine Rettungsschwimmprüfung erfolgreich absolviert und
seien in der Lage, Menschen vor dem Ertrinken zu retten.
"Heute ist die DLRG mit 1,2 Millionen Mitgliedern und Förderern
die größte Wasserrettungs-organisation der Welt und größter Anbieter
von Schwimmkursen in Deutschland", zog Dr. Wilkens eine positive
Bilanz über 100 Jahre ehrenamtlicher, humanitärer Arbeit. Mit Blick
auf die Zukunft zeigte sich die DLRG besorgt über die große Zahl von
Bäderschließungen in den vergangenen Jahren, die sowohl bei den
Grundschulen als auch bei den das Schwimmen lehrenden Verbänden für
erhebliche Probleme sorge. "Mindestens 20% aller Grundschulen haben
keinen Zugang mehr zu einem Schwimmbad und die geringere
Wasserfläche, die für die Ausbildung zur Verfügung stehe, führe
besonders bei den Schwimmanfängern zu sehr langen Wartezeiten. Es sei
deshalb nicht verwunderlich, dass heute 50% der Schülerinnen und
Schüler am Ende der Grundschule keine sicheren Schwimmer seien", so
Wilkens weiter.
Allein in den letzten sechs Jahren sind nach Angaben der DLRG 285
Bäder geschlossen worden. Weitere 452 Hallen-, Frei- und Kombibäder
sowie Lehrschwimmbecken seien akut von der Schließung bedroht. "Wir
wollen deshalb am 19. Oktober nach dem Festakt mit unserem
Schirmherrn, Bundespräsident Joachim Gauck, durch einen Bootskorso
auf der Spree vor dem Schloss Charlottenburg, an dem nahezu 200
Motorrettungsboote aus der gesamten Bundesrepublik teilnehmen werden,
für den Erhalt von Bädern und gegen Bäderschließungen demonstrieren.
Wer Ja zur Bildung sagt, der darf keine Bäder schließen", plädierte
der DLRG-Präsident engagiert für die Verbesserung der
Schwimmausbildung.
Pressekontakt:
Martin Janssen, Pressesprecher der DLRG, Mobiltelefon: 0172-4244578.